Nandu

Körperliche Merkmale

Der Nandu erreicht ausgewachsen eine Höhe bis zu 140 Zentimeter und ein Gewicht bis zu 25 Kilogramm. Die männlichen Vögel sind etwas größer als die Weiblichen. Sie besitzen ein braunes oder graues Gefieder. Die Farben variieren. Die Männchen haben ein dunkleres Federkleid. Unterarten der Nandus unterscheidet man durch den variierenden Anteil an schwarzen Federn am Hals. Der Nandu besitzt einen langen Hals und im Vergleich zum Körper einen kleinen Kopf. Er besitzt eine Flügelspannweite von 250 Zentimeter. Dies ist die Größte aller Laufvögel. Ähnlich wie der Strauß besitzt der Nandu lange kräftige Beine mit jeweils drei Zehen. Diese erlauben ihm Geschwindigkeiten bis 60 Kilometer.
Verbreitung und Lebensraum
In Südamerika ist der Nandu weit verbreitet. Er ist in Brasilien, Argentinien und Uruguay beheimatet. Der Nandu lebt im Grasland, der Pampa. Hier erkennt er Feinde und ergreift schnell die Flucht. Kalte Klimazonen und große Höhen meidet er ebenso wie Waldgebiete. Er wird auch Pampastrauß genannt. Nandus leben gerne in Gruppen mit bis zu 30 Tieren zusammen. Seit dem Jahr 2000 findet sich eine Nandukolonie an Mecklenburg-Vorpommern. Die Tiere entwichen aus einem Gehege und leben seitdem in freier Wildbahn. Sie haben sich den klimatischen Verhältnissen an der Ostsee angepasst. Aktuell leben dort mehrere hundert Exemplare.

Ernährung

Der Nandu ernährt sich hauptsächlich von Pflanzen und in geringem Maß von Tieren. Auf seinem Speiseplan stehen Gräser, Früchte, Kräuter und Sämereien. Er frisst auch kleine Reptilien, kleine Säugetiere, Insekten und Amphibien. Die Nahrungssuche findet tagsüber statt. Sein gut entwickeltes Augenlicht ist ihm dabei behilflich.

Fortpflanzung

Der Nandu lebt polygam. Zur Fortpflanzung lockt das Männchen mehrere Weibchen an. Er verteidigt sein Revier gegen Eindringlinge. Kämpfe werden mit Füßen und Schnabelattacken ausgetragen. Das Männchen bereitet das Nest für die Eier vor. Er gräbt eine Mulde in den Boden und staffiert sie mit Blattwerk aus. Nach der Paarung legen die Weibchen die Eier in der Mulde ab. Bis zu zwanzig Eier finden hier Platz. Für das Brüten ist das Männchen zuständig, genauso wie für die Aufzucht der Küken. Die kleinen Nandus sind nach sechs Monaten erwachsen und mit zwei Jahren geschlechtsreif. Nandus haben eine Lebenserwartung von ungefähr 25 Jahren.