Neunaugen

Körperliche Merkmale

Die Klasse der Neunaugen besteht aus etwa 40 Arten. Nach Größe und Lebensraum sind Bach-, Fluss- und Meerneunaugen zu unterscheiden. Die Fische der beiden ersten Familien werden etwa 30 bis 50 cm lang, während die Meerneunaugen bis zu einem Meter lang werden können. Neunaugen sehen Aalen wegen dem schlangenförmigen Körper ähnlich. Anstelle von Flossen haben die Tiere zwei lange Flossensäume auf dem Rücken von der Mitte des Körpers bis zum Schwanz. Ein sehr viel kürzerer Flossensaum befindet sich unten am Schwanz. Die Fische sind am Rücken dunkel und der Bauch ist hell. Unverwechselbar sind Neunaugen durch ihr kreisrundes Saugmaul. Das Maul ist mit vielen Raspelzähnen besetzt. Sie haben sieben Kiemenöffnungen, die wie Augen an der Seite des Körpers wirken. Diese Öffnungen zusammen mit den Augen und den Nasenöffnungen ergeben neun Punkte pro Seite und geben den Neunaugen ihren Namen. Die Fische haben keine Schuppen.
Verbreitung und Lebensraum
Manche Arten von Neunaugen wandern als erwachsene Tiere ins Meer und kehren erst zum Laichen ins Süßwasser zurück. Der Lebensraum ist also Süß- und Salzwasser. Der Verbreitungsraum sind die kalten und gemäßigten Zonen weltweit. Sie sind in Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland beheimatet. In Deutschland leben nur Bach- und Flussneunaugen, die leider gefährdete Arten sind.

Ernährung

Manche Neunaugen ernähren sich einige Zeit ihres Lebens parasitisch. Sie saugen sich mit dem Saugmaul an anderen Fischen fest und raspeln Haut, Schuppen und Muskelstücke ab. Spezielle Stoffe im Speichel hemmen dabei die Blutgerinnung der Wirtstiere. Dann ernähren sie sich wieder von Plankton, das sie aus dem Wasser filtern. Bachneunaugen leben nicht parasitisch.

Fortpflanzung

Die wandernden Arten steigen zum Laichen vom Meer in die Flüsse und Bäche auf. Die stationären Arten bleiben für die Fortpflanzung in ihrem Lebensraum. Zu Beginn der Laichzeit stellen Neunaugen die Nahrungsaufnahme ein. Darm und Zähne der Tiere bilden sich zurück. In flachen Bächen suchen sie sich sonnige Stellen und heben Laichgruben im Bachbett aus. Männchen und Weibchen umschlingen sich während der Eiablage. Durch diese Kompression werden die Eier aus den Weibchen gepresst und vom Männchen direkt mit Samen versorgt. Es können bis zu 200.000 Eier pro Pärchen sein. Die Elterntiere sterben kurze Zeit später.