Neuntöter

Körperliche Merkmale

Zu einem typischen äußerlichen Merkmal von diesen Singvögeln gehört ihr falkenähnlicher Oberschnabel. Dieser ist wie bei einem Greifvogel mit einem Falkenzahn versehen.
Das Männchen bei den Neuntötern ist sehr prächtig gefärbt und durch seinen schwarzen Augenstreif sehr gut erkennbar. Dazu besitz er einen grauen Oberkopf und Nacken, welcher sich von den Rücken- und Flügelpartien, welche rostrot sind, sehr abhebt. Die Weibchen und Jungen sind dagegen sehr unscheinbar und besitzen keine besonderen Merkmale. Sie besitzen beide einen rostroten Oberkopf und Rücken und einen braunen Augenstreif. Die Flanken und Unterseite sind hell und mit dunkelbraunen Bogenlinien versehen.
Verbreitung und Lebensraum
Der Singvogel ist von West-Europa bis Kasachstan verbreitet und auch in der borealen, mediterranen und gemäßigten Zone von Nord-Spanien ist er zu finden. In Mitteleuropa umfasst das Areal das Tiefland und auch Tallandschaften sind nicht ausgeschlossen, bis hin zu vereinzelten subalpinen Regionen.
Bei uns gilt der Neuntöter als Charaktervogel von einer reich strukturierten und halboffenen Landschaft. Besonders gern bewohnen tut er trockene und sonnige Landstriche, welche ausgedehnte Busch- und Heckenbestände beinhalten. Man trifft ihn aber auch an Feldgehölzern oder an Waldrändern, die besonders reich an Büschen sind.

Ernährung

Den Namen Neuntöter erhielt dieser Vogel durch sein Beuteverhalten, da er Insekten, kleine Vögel oder auch Mäuse auf Dornen oder spitzen Zweigen aufspießt.
Der Neuntöter ernährt sich also hauptsächlich von Insekten, darunter zählen auch Heuschrecken, Grillen und vor allem Käfer. Feldmäuse und Jungvögel kommen aber auch gelegentlich auf den Speiseplan. Bei Bedarf finden sich aber auch Beeren auf seinem Speiseplan, wodurch er genau genommen zu den Allesfressern zählt.

Fortpflanzung

Gewöhnlich baut der Neuntöter sein Nest zwei bis drei Meter über den Boden in Sträuchern, Dornengebüschen oder kleinen Bäumen, Hauptsache das Gebiet ist dicht und ungestört.
Das Weibchen legt Anfang Mai bis Ende Juni im Schnitt fünf bis sechs Eier. Die Eier sind dabei variabel gefärbt, also entweder rötlich, gelblich, hell grünlich oder auch gefleckt. Dabei werden sie bis zu 16 Tage gebrütet. Danach kommt eine 13- bis 15-tägige Nestlingsphase. Der Neuntöter verlässt dann meist schon im August sein Brutgebiet und verbringt dann im tropischen Afrika das Winterhalbjahr.