Der Nymphensittich ist eine Art aus der Gattung der Nymphicus. Innerhalb seiner Ornithologie war es lange strittig, ob der Nymphensittich in der Ordnung der Papageien zur Gattung der Kakadus oder zu den Papageien gehört und mit anderen Sitticharten verwandt ist.
Der Nymphensittiche ist ein kleiner, schlanker Papagei, der nahezu den gesamten australischen Kontinent besiedelt. Der Vogel lebt sehr nomadisch und streift in großen Teilen seines Verbreitungsgebietes umher. Durch die ständige Durchmischung seiner Population haben sich keinerlei erkennbaren Unterarten weiterentwickelt. Der Schwanz des Nymphensittichs ist konisch und lang. Die Schwingen gehen spitz zu und erreichen etwa die halbe Länge des Schwanzes. Der Schnabel ist im Gegensatz zur Körpergröße recht klein. Die Art besitzt einen auffallenden Geschlechtsdimorphismus. Während die Männchen eine gelbe Maske haben, besitzen Weibchen lediglich eine leicht gelbe bis nicht verfügbare Maske. Die Jungvögel gleichen dem erwachsenen Weibchen. Die beiden Elternvögel sind an der Brut gleichermaßen beteiligt und versorgen auch den Nachwuchs gemeinsam.
Verbreitung und Lebensraum
Der Nymphensittich lebt in den trockenen Gebieten des Inlands Australiens. Er ist dort zurzeit nicht gefährdet, wobei der Wildbestand als stabil gilt. Außer in den geschlossenen Wäldern sind die Nymphensittiche in jeder Vegetationsform des Lebensraums vorzufinden. Die Vogelschwärme leben nomadisch und durchkreuzen weitreichende Gebiete. Lediglich zur Brutzeit lassen die Vögel sich an einem Ort nieder. Normalerweise setzt sich ein Vogelschwarm aus etwa 50 Individuen zusammen. In der saisonalen Wanderung bilden sich besonders große Schwärme. Die Nymphensittiche zählen wie Rosa- oder Gelbhaubenkakadus zu den Kakaduarten Australiens, welche von der Anlage der künstlichen Viehtränken profitieren. Die Vögel können Regionen auch über einen längeren Zeitraum besiedeln, welche zuvor ausschließlich nach Regenfällen genutzt wurden. An den vorhandenen Wasserstellen wurden mehr als 1.000 Tiere gleichzeitig beobachtet.
Nymphensittiche ernähren sich von Kernen, Samen, Pflanzenteilen, Beeren sowie Wurzeln. Eine große Bedeutung haben auch die Samen verschiedener Gräser. Außerdem fressen sie landwirtschaftliche Anbauprodukte wie Reis, Weizen und Sorghum. Die Nymphensittiche zählen zu den Kakaduarten, welche von der Erschließung des Kontinents durch die europäischen Siedler profitierten. Den großen Teil der Nahrung finden die Vögel am Boden. Sie fressen auch Baum- oder Strauchfrüchte, jedoch spielt dies in der Ernährungsbilanz eine geringere Rolle. Bei der Suche nach Futter auf dem Boden bleibt stets ein Schwarmmitglied auf einem hohen Posten sitzen, um bei einer Gefahr die anderen Vögel zu warnen.
Lediglich in den Randzonen des Verbreitungsgebietes ist die Fortpflanzungszeit der Nymphensittiche an feste Zeiten gebunden. In dem größten Teil des Verbreitungsgebietes hängt der Anfang der Brutsaison vom Nahrungsangebot und auch von der Menge und vom Zeitpunkt des Niederschlags ab. In Abhängigkeit von den klimatischen Bedingungen sind zwei oder drei erfolgreiche Bruten denkbar.