Oribis erreichen im ausgewachsenen Stadium eine Schulterhöhe von etwa 66 Zentimeter und ein Gewicht von bis zu 20 Kilogramm. Ihr Fell ist an der Oberseite rötlich-braun und unten weiß, an der Kehle haben die Tiere einen hellen Fleck. Oribis haben einen verhältnismäßig langen Hals und einen kurzen Schwanz mit einer schwarzen Spitze. Auf der Stirn der männlichen Tiere sitzen bis zu 18 Zentimeter lange Hörner, die gerade oder geringelt sein können.
Verbreitung und Lebensraum
Oribis leben in fast allen Savannen südlich der Sahara in kleinen Gruppen bzw. Familienverbänden von etwa zwei bis sieben Tieren. Es sind aber auch vereinzelte Tiere und seltener größere Harems, bestehend aus einem Männchen mit vielen Weibchen, beobachtbar. Diese Antilopenart tritt fleckenhaft verbreitet auf. Sie bevorzugen offene, trockene Graslandschaften mit vereinzelten hohen Sträuchern, die als Deckung und Rückzugsort dienen. Die Reviergrenzen der Herden werden mit Duftmarken von den männlichen Tieren gekennzeichnet.
Oribis sind selektive Pflanzenfresser und ernähren sich neben Gras auch von Krautpflanzen und gelegentlich von Blättern, wobei die Zusammensetzung sich jahreszeitlich unterscheidet. Beobachtungen zufolge verbringen sie etwa 20 bis 38 Prozent des Tages mit der Nahrungsaufnahme, bevorzugt in den frühen Morgenstunden oder am Abend. Dabei bevorzugt das Oribi offene, hochbewachsene Graslandschaften und meidet - außer bei einem sehr hohen Nahrungsangebot - Waldränder und baumbewachsene Areale. Nach dem Fressen ziehen sich die Herden für gewöhnlich in tiefes Gras zurück.
Die Fortpflanzungsstrategien der Oribis variieren je nach Verbreitung von Beutegreifern im jeweiligen Revier und der Qualität des Nahrungsangebots. In nahrungsreichen Gegenden leben die Männchen polygyn und paaren sich instabil mit mehreren Weibchen. In eher kargen Regionen mit schlechterem Angebot an Nahrung leben die Tiere vorzugsweise in monogamen Paaren zusammen. Beobachtungen in Naturreservaten legen nahe, dass die Fortpflanzung der Oribis jahreszeitlich eingeschränkt ist. Die Paarungszeiten befinden sich im April und Mai. Nach einer Trächtigkeit von etwa 210 Tagen wird in der Regel ein Junges von einem Muttertier zur Welt gebracht. Das neugeborene Oribi liegt während seiner ersten drei Lebensmonate in relativer Nähe zur Mutter im Gras und beginnt ihr danach zu folgen. Die Jungtiere sind mit etwa einem halben Jahr unabhängig.