Papagei

Dank ihrer Farbenpracht, ihrem Nachahmungstrieb und ihrer erstaunlichen Sprachfertigkeit gehören die Papageien zu den wohl bekanntesten exotischen Vögeln. Jeder europäische Tierpark beherbergt wenigstens einige Arten, angefangen von den großen Ara-Papageien der Neuen Welt, den Grünen Amazonen Südamerikas bis hin zu den Graupapageien Afrikas und den haubengeschmückten Kakadus Australiens. Ganz abgesehen natürlich von den Wellensittichen, die in Europa heute zu den beliebtesten Haustieren zählen.
Leider gelten heute fast 50 Prozent aller Papageienarten als vom Aussterben bedroht.

Körperliche Merkmale

Den Fuß nutzen die Papageien nicht nur zum Greifen, sondern auch zum Klettern. Zwei Zehen sind daher nach vorn, zwei weitere nach hinten gerichtet. Zum Klettern dient aber auch der Schnabel, der bei einem Papagei einen besonderen Bau aufweist. Der mit einem kräftigen Haken übergreifende Oberschnabel kann in einem Gelenk hinter dem Nasenloch gegen den Schädel bewegt werden. Der Unterschnabel hingegen kann vor und zurück, gewöhnlich auch seitlich hin und her bewegt werden.
Die Federn eines Papageis verfügen über eine sogenannte Dyck-Struktur. Weißes Licht dringt in sie hinein und wird durch die Struktur farbig zurückgeworfen. So entsteht das oft bunte Federkleid, das wir bei den unterschiedlichen Rassen wahrnehmen können.

Verbreitung und Lebensraum

Papageien sind mit 80 Gattungen, rund 23 Arten und 750 Rassen quer über die tropischen Gebiete unserer Welt verbreitet. Einige wenige Arten dringen beispielsweise in Tibet bis in Höhen von über 3.000 Metern vor, andere bist du den Gletschern Patagoniens.

Ernährung

Papageien ernähren sich vorwiegend von Früchten, Nüssen, Blüten, Knospen, Wurzeln und Fruchtsäften. Die Kerne werden nicht erst im Magen aufbereitet, sondern bereits mit dem Schnabel geknackt, zerdrückt oder geraspelt. Der Bau des Schnabels und der harten Raspelbalken, die gegen die dicke Zunge und den dumpfen Unterschnabel gedrückt werden, erlauben die Zerkleinerung selbst solcher Früchte, die sonst nur mit einem Hammer zertrümmert werden könnten.
Die meisten Arten sind sehr gesellig und fallen oft in großen Schwärmen in Pflanzungen ein. Daher werden sie in manchen Bereichen der Welt als Schädlinge erachtet.

Fortpflanzung & Territorialverhalten

Zum Nisten beziehen die Papageien Höhlung in Bäumen, Felsen oder Erdbohrungen.
Während der Mönchsittich Gemeinschaftsnester anlegt, ziehen es die anderen Arten in der Regel vor, während dem Brüten alleine oder zumindest mit ihrem Partnertier allein zu sein. Abgesehen von diesem Lebensabschnitt bevorzugen sie aber ein geselliges Leben in der Gruppe. Die Tiere bilden monogame Pärchen bis an ihr Lebensende. Wenn das Partnertier stirbt, suchen sie sich aber in der Regel einen neuen Lebenspartner, um mit diesem zu kuscheln und um einander das Gefieder zu putzen.