Pirol

Körperliche Merkmale

Mit seinen rund 20 Zentimetern Körperlänge ist der Pirol ungefähr so groß wie eine Amsel. Seine schlanke Statur sorgt dafür, dass er zwischen 40 und 70 Gramm auf die Waage bringt.
Bei diesen Tieren besteht in jungen Jahren ein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus. Das Gefieder der männlichen Vögel erreicht ein leuchtendes zitronengelb, während ihre Flügel und Teile des Schwanzes tiefschwarz gefärbt sind. Weibchen hingegen besitzen ein grünliches Federkleid und sind damit deutlich unauffälliger und vor Fressfeinden besser geschützt. Mit zunehmendem Alter zeigt sich jedoch auch bei ihnen eine leuchtende Gelbfärbung, was dann die Unterscheidung von den Männchen erschwert.
Ihre Schnäbel sind oft bis zu zwei Zentimeter lang und entweder orange, rot, grau oder schwarz gefärbt.

Verbreitung und Lebensraum

Grundsätzlich wird dieser Vogel zur Familie der Pirole gezählt, die weltweit insgesamt 28 Arten umfasst. Die meisten davon sind in den Tropen beheimatet. Dieser Singvogel hingegen ist auch in Europa und weiten Teilen Asiens anzutreffen. Es handelt sich dabei um einen Zugvogel, wodurch er den Winter in eigens dafür ausgewählten Quartieren auf dem afrikanischen Kontinent verbringt.
Insgesamt hält sich der Pirol überwiegend in dichten Wäldern auf, wo er ausreichend Versteckmöglichkeiten in den Baumkronen findet. In Osteuropa sind es vor allem Auwälder, Misch- und Nadelwälder. Aber auch in Gehölzen und Gewässernähe ist dort anzutreffen.
Gelegentlich wird der Pirol auch in Streuobstwiesen, auf Friedhöfen und in Parkanlagen gesichtet.
Auf seiner Reise in die Winterquartiere macht er Zwischenstopps in Olivenplantagen und Weinbergen. Trotz der auffälligen Färbung wird der Vogel nur selten von Menschen entdeckt.
In jedem anderen Gebiet Europas findet man ihn nur im Flachland und im Mittelgebirge.

Ernährung

Die Allesfresser ernähren sich überwiegend von den unterschiedlichsten Insekten sowie deren Larven, aber auch von Früchten und Beeren.

Fortpflanzung

Sobald die Tiere Anfang Mai in ihrem Brutgebiet angelangt sind, wird mit dem Bau eines Nestes begonnen. Dieses wird hoch oben in den Laubdächern der dichten Baumkronen angelegt. Innerhalb dieser werden maximal fünf Eier ausgebrütet, die entweder eine hellrosarote, cremefarbene oder schwarz gesprenkelte Färbung annehmen. Nachdem sie geschlüpft sind, bleiben die jungen Vögel maximal 20 Tage im Nest. Dieses wird von ihnen bereits verlassen, wenn sie noch nicht dazu in der Lage sind, selbst zu fliegen.