Regenwurm

Körperliche Merkmale

Regenwürmer gehören zum Stamm der Ringel- bzw. Gliederwürmer. Sie sind zwischen 9 und 15 Zentimeter lang und werden bis zu einem Zentimeter dick. Ein Regenwurm besteht aus einer Vielzahl von Segmenten, die sich äußerlich als Körperringel abzeichnen. An fast allen Segmenten befinden sich Borsten, die den Würmern helfen, sich beim Kriechen im Boden festzuhalten. Der Körperbau des gemeinen Regenwurms ist geprägt durch einen zugespitzten Vorderteil und einen als abgeplattet erscheinenden Hinterteil. Die Farbe eines Regenwurms ist auf dem vorderen Rücken dunkelviolett und wird zum Hinterteil hin heller mit einem dunkelroten Längsstrich. Von Art zu Art unterscheiden sich die Färbungen. Es gibt Regenwürmer mit einer weißen, grauen oder braunen Färbung.
Verbreitung und Lebensraum
Regenwürmer kommen in fast allen Böden der Erde vor. Eine Ausnahme bilden Extremstandorte, wie etwa eisbedeckte Polargebiet. Im Boden von Wäldern, Wiesen, Äckern und Gärten können sie bis zu zwei Meter tiefe Gänge graben. Wie tief die Regenwürmer im Boden leben, hängt von der jeweiligen Art ab.

Ernährung

Regenwürmer sind Allesfresser, bevorzugen jedoch abgestorbene Pflanzenreste. Nachtaktive Regenwürmer ziehen nachts Keimlinge und Blätter in den Boden, um sie dort verrotten zu lassen und später als Nahrung zu verwerten. Um die Nahrung überhaupt erst zu finden, benötigen die Regenwürmer einen ausgeprägten Tastsinn. Aber auch chemische Sinnenreize spielen eine wichtige Rolle. Durch saugende Bewegungen wird die Nahrung in die Mundöffnung geführt und im Schlund aufgenommen. Beim Fressen nehmen Regenwürmer Sand und andere Bodenpartikel auf, wodurch die Zerkleinerung der Nahrung gefördert wird.

Fortpflanzung

Die Geschlechtsreife eines Regenwurms tritt mit ein bis zwei Jahren ein und zeigt sich durch die Ausbildung des sogenannten Clitellum. Regenwürmer sind Zwitter und besitzen daher sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane. Manchmal befruchten sie sich selbst. Doch im Normalfall suchen sie sich einen Partner, mit dem sie sich paaren. Eine feste Paarungszeit gibt es bei Regenwürmern nicht. Optimal sind jedoch der Frühsommer und der Herbst, wenn die Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse im Boden günstig sind. Die Nachkommen entwickeln sich in einem Kokon. Die Brutzeit und die Dauer der Entwicklung der Nachkommen sind abhängig von der jeweiligen Art des Regenwurms.