Rothandtamarin

Körperliche Merkmale

Rothandtamarine gehören zur Familie der Krallenaffen. Bis vor einigen Jahren zählte der Schwarzhandtamarin, der ihnen bis auf die gefärbten Pfoten sehr ähnlichsieht, als eine Unterart davon. Heutzutage sieht man diesen aber als eigenständige Art an.
Diese kleinen Primaten haben grundsätzlich ein sehr dunkles Fell, nur die Vorder- und Hinterpfoten sind rötlich oder gelb. Vereinzelt können aber auch punktierte Musterungen auftreten, die sich dann meist bei den erwachsenen Tieren abzuzeichnen beginnen. Ihr dunkles Gesicht ist unbehaart, aber ansonsten von einem dichten Fell umgeben. Die Ohren sind geschwungen, auffallend groß und ragen seitlich aus dem Kopf heraus.
Im Durchschnitt erreichen Rothandtamarine eine Körpergröße von 28 Zentimetern, hinzu kommt noch einmal ein Schwanz mit 30 bis 44 Zentimetern Länge. Ihr Körpergewicht beträgt zwischen 400 und 550 Gramm.

Verbreitung und Lebensraum

Ihr Heimatgebiet liegt im Nordosten Südamerikas. Dort erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet von Guyana bis nach Brasilien. In erster Linie bewohnen sie Wälder mit viel Unterholz. Dort halten sich die tagaktiven Krallenaffen in erster Linie auf dicken Ästen auf und leben in Gruppen von bis zu sechs Tieren zusammen. In Ausnahmefällen zählen diese Gruppen auch bis zu 15 Tiere.
Angeführt werden die Rothandtamarine von einem dominanten Weibchen. Ihre Gruppen bestehen meist aus bis zu drei erwachsenen Männchen und zwei erwachsenen Weibchen. Weitere Tiere kommen meist durch ihre Nachkommen hinzu. Tierforscher gehen davon aus, dass diese sich nach einer Zeit selbst von der Gruppe abwenden, um eine eigene zu starten.

Ernährung

Als Allesfresser nehmen sie eine Reihe von Früchten und Baumsäften sowie Insekten auf.

Fortpflanzung

Nur das dominante Weibchen pflanzt sich fort und paart sich dazu mit jedem einzelnen Männchen aus der eigenen Gruppe. Nach ungefähr 140 Tagen Tragzeit werden in der Regel Zwillinge zur Welt gebracht. Um die kümmert sich dann die gesamte Gemeinschaft, obwohl bei den Rothandtamarinen damit überwiegend die Männchen beauftragt sind. Das Muttertier säugt die Nachkommen lediglich.
Mit einem Alter von drei Monaten werden sie entwöhnt, weitere 15 Monate später kann erstmals die Geschlechtsreife eintreten.

Besonderes

Ihre eingefärbten Pfoten bestimmen den Inhalt verschiedener Legenden. So sollen sie zum Beispiel im seichten Wasser von einem Fluss gestanden haben. Da die meisten Flüsse in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet feinen Goldstaub in ihrem Wasser führen, sollen diese ihre Pfoten eingefärbt haben.