Rotluchs

Körperliche Merkmale

In Amerika kennt man den Rotluchs auch als Bobcat, was auf seinen vergleichsweise kurzen Schwanz zurückzuführen ist. Im Durchschnitt sind sie kleiner als ihre drei verwandten Luchsarten. Ausgewachsene Männchen werden zwischen 70 und 120 Zentimeter groß, die Weibchen sind etwas kleiner. Der Schwanz misst maximal 18 Zentimeter. Dabei erreichen die Tiere ein Gewicht von rund zehn Kilogramm. Umso nördlicher ihr Verbreitungsgebiet liegt, desto schwerer werden sie auch. Dann müssen sie sich nämlich aufgrund der vorherrschenden Kälte eine gewisse Fettschicht anfressen.
Das Fell der Luchse besitz eine bräunliche Grundfarbe. Über ihren gesamten Körper ziehen sich verschiedenste Muster, die meist eine dunkelgraue oder schwarze Farbe annehmen. An der Unterseite sind sie bedeutend heller und erreichen dort zum Teil eine weiße Farbe.
Die Hinterbeine sind wesentlich länger als ihre vorderen, was zur typischen Anatomie von Luchsen zählt. Ihre Ohren sind an der Oberseite meist deutlich stärker gemustert als ihr übriger Körper.

Verbreitung und Lebensraum

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Rotluchse erstreckt sich über Südkanada bis hin über die gesamten Vereinigten Staaten. Allerdings sind sie in großen Teilen von Wisconsin und Michigan fast kaum vorhanden.
Als anpassungsfähige Waldbewohner haben sie keine Präferenz, was die Baumbestände betrifft. Wichtig ist nur, dass sie genügend Versteckmöglichkeiten finden. Ihr Revier kann darüber hinaus auch aus Flächen bestehen, die landwirtschaftlich genutzt werden. So zählen nicht selten Sumpfgebiete zum natürlichen Territorium der Rotluchse.

Ernährung

Das Beutespektrum teilen sie sich mit anderen Jägern ihrer Größenordnung. So fressen insbesondere die Kojoten ähnliche Beutetiere wie sie. Gerissen wird im Prinzip alles, was ihnen unterkommt. Dafür werden die immergleichen Wege begangen.
Ihre genauen Aktivitätsphasen zur Jagd unterliegen allerdings jahreszeitlichen Schwankungen. So sind die Tiere im Herbst und Winter tagaktiv, während sie in der Sommerzeit mehr zur Nachtaktivität tendieren. Das liegt vor allem daran, dass sie sich der Aktivität ihrer Beutetiere anpassen.

Fortpflanzung

Sobald sie den zweiten Sommer erleben, werden die Rotluchse geschlechtsreif. Innerhalb eines 44 Tage andauernden Zyklus sind sie zwischen fünf und zehn Tage lang empfängnisbereit.
Die Tragzeit beträgt 60 bis 70 Tage, anschließend kommen die Jungtiere zur Welt. Nur das Muttertier kümmert sich um sie und versorgt sie vom ersten Tag an. Rotluchse kommen hilflos und damit blind zur Welt. Erst an ihrem neunten oder zehnten Lebenstag öffnen sie ihre Augen erstmals. Sobald sie ein Alter von vier Wochen erreicht haben, erkunden sie erstmals ihre Umgebung. Nach etwa einem halben Jahr begleiten sie das Muttertier bei der Jagd, danach kann es jederzeit dazu kommen, dass sie vertrieben werden. Üblicherweise duldet die Mutter ihre Nachkommen bis zum darauffolgenden Frühling.