Es existieren mehr als 3.600 verschiedene Arten von Schlangen. Es handelt sich dabei um eine Unterordnung der Schuppenkriechtiere, die über keine Beine mehr verfügen, da diese fast vollständig zurückgebildet sind. Entwickelt haben sie sich aus echsenartigen Vorfahren vor vielen tausend Jahren.
Die einzelnen Arten unterschieden sich in Farbe, Größe und Gewicht sehr stark voneinander. Gemeinsam haben sie den langen und dünnen Körper. Manche Schlangen besitzen einen langen Körper und nur einen kurzen Schwanz; so zum Beispiel die Gabunviper. Der Bauch dieser Tiere ist fast immer abgeflacht. Ihre Größe schwankt sehr stark und beginnt bei zehn Zentimeter, kann aber auch sieben Meter erreichen. Die größten Schlangen tragen meist einen Namen mit dem Begriff der Python.
Schleichen weisen im Gegensatz zu Schlangen noch einige Bauchschilde auf. Schlangen selbst haben nur eine Reihe davon. Charakteristisch ist für Schlangen außerdem ein besonderer Schädelbau. Sie können züngeln, ohne dafür ihr Maul öffnen zu müssen. Dies wird durch eine besondere Kerbe ermöglicht. Ihre Augen sind durch eine durchsichtige Schuppe bedeckt, Augenlider haben sie daher keine. Schleichen besitzen diese hingegen schon und können dadurch auch blinzeln. Ein weiteres typisches Merkmal von Schlangen ist, dass ihre Gaumen- und Kieferknochen nicht miteinander verwachsen sind. Um ihre Beute zu verschlucken, wird der Kiefer daher in der Regel ausgehängt. Dies wird durch stark verschiebbare Bänder ermöglicht, die direkt um den Kiefer herum liegen.
Bei Schlangen gibt es die unterschiedlichsten Zeichnungen. Sämtliche Farbspektren kommen vor, außerdem können die Tiere einfarbig, mehrfarbig oder auch gemustert sein. Darüber hinaus kommen oft spezielle Pigmentierungen vor, so gibt es mehrere Schlangen, die entweder dem Albinismus oder dem Melanismus unterliegen.
Bis auf Permafrostgebiete und die Arktis wie auch Antarktis sind Schlangen weltweit verbreitet.
Sämtliche Schlangen sind Raubtiere und ernähren sich daher von anderen Tieren, die sie entweder frisch töten oder lebendig verschlucken. Das Beutespektrum variiert dabei immer nach ihrer eigenen Körpergröße und dem Nahrungsangebot in ihrem jeweiligen Habitat.
Einige Schlangen produzieren zum Töten ihrer Beute ein körpereigenes Gift, das sie über zwei spitze Zähne in deren Körper rammen. Das berühmteste Beispiel dafür dürfte die Kobra sein. Würgeschlangen hingegen ersticken die Beute, indem sie diese mehrfach umwickeln. Dabei bringen sie eine hohe Kraft auf, die noch vor dem Tod zu inneren Verletzungen führen kann.
Die Fortpflanzung ist weniger saisonal, sondern mehr vom Lebensraum abhängig. Die meisten Schlangen – insbesondere jene, die in tropischen Regenwäldern beheimatet sind – pflanzen sich das ganze Jahr über vor.
Artabhängig erreichen Schlangen ihre Geschlechtsreife mit einem Alter von neun Monaten bis hin zu sieben Jahren. Die Weibchen besitzen Kloaken, Männchen hingegen verfügen über zwei Hemipenes. Hierbei handelt es sich um ein für Schuppenkriechtiere typisches Geschlechtsorgan. Die Paarung kann nur wenige Minuten andauern, kann aber auch über mehrere Stunden hinweg erfolgen.
Nach der Paarung beginnt sich der Nachwuchs zu entwickeln. In der Regel werden dann bis zu drei Monate später die Eier abgelegt. Einzelne Arten sind aber auch lebendgebärend. Hierzu zählen insbesondere Boas und Vipern, aber auch manche Nattern und Seeschlangen.