Zuallererst sticht das schwarz-braune Insekt durch sein langes Hinterteil, seine gewaltigen Antennen sowie seine gigantischen Beine hervor. Die Schlupfwespe ist von schlanker und zierlicher Gestalt. Ihre Körpergröße erreicht – je nach Art – eine Länge zwischen 0,5 und fünf Zentimeter, zudem verfügt sie über raumgreifende und faserige Fühler. Der hintere Teil ihres Leibes ist zylinderförmig und nimmt viel Platz in Anspruch. Beim weiblichen Insekt kommt ein Legebohrer dazu, der die Statur des Tiers nahezu verdoppelt. Das bräunliche Haupt der Hautflügler verfügt über umrandete Sehorgane, der Rumpf ist – mit hellen Flecken an den Kanten – dunkelbraun gefärbt. Außerdem: Die Gliedmaßen der Wespe sind rötlich braun.
Verbreitung und Lebensraum
Die Flugtiere kommen rund um den Globus vor – am weitesten verbreitet sind sie in Asien, Amerika und Europa. Ihr bevorzugter Lebensraum sind die Hochwälder (reich an Büschen und Sträuchern), die Parks und die Grünanlagen. Aufgrund dessen sind die Insekten in hiesigen Gefilden vor allem an den lichten Rändern des Waldes, in Gräsern sowie in offenstehenden Landschaften anzutreffen. In Zentraleuropa stellen die Schlupfwespen die umfassendste Art ihrer Ordnung (nämlich die der Hautflügler) dar.
Die (voll entwickelten) Schlupfwespen nehmen in erster Linie die in Pflanzen enthaltene süße Flüssigkeit, Fruchtnektar sowie Honigtau zu sich. Anders die Puppen, sie ernähren sich vorwiegend von einer Kost tierischen Ursprungs. Um die Nahrungsaufnahme sicherzustellen, greifen die Wespen auf eine ungewöhnliche Methode zurück. Alle Weibchen nehmen, aufgrund ihres brillanten Geruchsorgans, die Larven von Insekten und Spinnen wahr. Im Anschluss daran spritzen sie ihnen – mithilfe des enormen Stachels – einen Giftstoff für die Narkose ein.
Bei den Schlupfwespen handelt es sich um Parasiten, die für ihre Vermehrung ein anderes Insekt in Anspruch nehmen. Für diesen Zweck hält das Weibchen Ausschau nach einem möglichen Wirt, um in näherer Umgebung ihre Eier zu deponieren. Das Entscheidende an der Reproduktion: Die befruchtete Wespe impft ihre Eizellen, unter der Zuhilfenahme ihres überdimensionierten Legebohrers, in die anderen Raupen ein. Infolgedessen ernähren sich die schmarotzerhaften Puppen und Larven überwiegend von einem anderen Organismus, ohne diesen auf Anhieb zu töten. Aus diesem Grund platziert das weibliche Tier die Eier mit Vorliebe in die Brutstätten von Graswespen und Maskenbienen.