Gemeinsam bilden der Nördliche und der Südliche Seeelefant die Gattung der Seeelefanten. Beide Arten sehen einander sehr ähnlich, während der Südliche Seeelefant allerdings deutlich größer ist. Gleichzeitig gilt er als größter Vertreter aller Robben, die es auf unserer Erde gibt.
Die Tiere haben einen massigen, gedrungenen Körper. Es gibt einen fließenden Übergang vom Körper bis zum Kopf, einen Hals in dem Sinn gibt es hingegen nicht. Das Tier verfügt über große und dunkle Augen, seine Ohren sind nicht sichtbar. Die Nase ist rüsselartig verlängert, wodurch sich die Namensgebung zum Seeelefanten ergeben hat. Anhand dieser Nase ist das Alter schätzbar, denn erst wenn die Tiere geschlechtsreif werden, ist sie vollständig ausgebildet und hängt dann über das Maul herab. Die Gliedmaßen der Tiere sind zu kurzen Flossen zurückgebildet. Darüber hinaus verfügen sie über ein dichtes Fell, das graubraun bis dunkelbraun gefärbt ist.
Die Seeelefanten leben zirkumpolar im Bereich der Antarktis. Darüber hinaus verbringen sie den größten Teil ihres Lebens mitten im Meer, wo sie sehr schnell und geschickt schwimmen können. Außerdem sind die Tiere hauptsächlich nachtaktiv. Nur zum Ausruhen begeben sie sich manchmal an Land, wo sie sich anschließend aufgrund ihrer Körpermaße sehr unbeholfen fortbewegen.
Eigentlich sind die Tiere Einzelgänger, allerdings finden sie sich zweimal im Jahr in großen Gruppen an gleichbleibenden Orten entlang einer Küste zusammen. Das gilt insbesondere für die Zeit rund um Oktober, wenn sie einen Fellwechsel durchmachen. Forscher gehen davon aus, dass sie diese Gruppenbildung dazu nutzen, sich gegenseitig zu beschützen.
Außerdem treffen Männchen und Weibchen im August zur Paarung voneinander.
Als Fleischfresser ernähren sich Seeelefanten in erster Linie von Fischen, Krebsen und Tintenfischen. Beinahe die ganze Zeit ihres Lebens verbringen sie mit der Nahrungssuche, da sie ansonsten ihre Körpermaße nicht beibehalten könnten. Das ist insofern wichtig, da sie während der Paarungs- und Wurfzeit keine Nahrung zu sich nehmen. Dies gilt für beide Geschlechter.
Um ihre Beute zu jagen, tauchen die Tiere bis zu 700 Meter, in Ausnahmefällen konnten sie allerdings auch schon dabei beobachtet werden, wie sie bis zu 1.500 Meter in die Tiefe vordringen. In der Regel bleiben sie dann bis zu 30 Minuten lang unter Wasser. Männchen und Weibchen haben aber unterschiedliche Jagdgebiete. Während Männchen ihre Nahrung in erster Linie in der Nähe von Küsten suchen, schwimmen Weibchen bedeutend weiter ins offene Meer hinaus.
Ihren täglichen Wasserbedarf nehmen sie ausschließlich über die feste Nahrung auf.
Zur Paarungszeit kommt es wie bei anderen Robben auch zur Bildung von Harems, die bis zu 70 Weibchen zählen können. Währenddessen sind die Männchen sehr aggressiv und verteidigen die eigenen Weibchen auf brutale Weise vor möglichen Rivalen. Blutige Kämpfe sind zu dieser Zeit daher nicht ausgeschlossen.
Nach der Befruchtung kommt es zu einer sogenannten Keimruhe. Drei Monate lang entwickelt sich das befruchtete Ei nicht weiter, erst im Anschluss ist das Weibchen acht Monate lang trächtig.
Geboren wird das Jungtier an Land, wobei Zwillingsgeburten eher selten sind. Während das Jungtier zum Zeitpunkt seiner Geburt zwischen 30 und 50 Kilogramm wiegt, wird es dank der fettreichen Muttermilch schnell zulegen. Innerhalb eines Monats verdreifacht sich sein Gewicht. Vier Wochen lang wird das Junge von der Mutter gesäugt, anschließend verlässt sie ihren Nachwuchs, der ab sofort auf sich allein gestellt ist. Hierbei kommt es dann oft vor, dass sich die Jungtiere zu kleineren Gruppen zusammenschließen, bis sie vollständig ausgewachsen sind. Erst in einem Alter von drei Monaten begeben sie sich das erste Mal ins Wasser.