Seegurke

Körperliche Merkmale

Der Name der Seegurke weckt zurecht Assoziationen an eine Gurke, denn diese Tiere haben einen länglichen, walzenförmigen Körperbau. Sie haben kein Skelett, sondern einen kräftigen Hautmuskelschlauch. Am vorderen Ende haben sie eine von Tentakeln umgebene Mundöffnung.
Da es über 1.000 Arten gibt, variiert die Größe erheblich: die kleinste Art ist nur ein paar Millimeter groß, viele Arten ähneln auch in der Größe einer Gurke, während es die Gefleckte Seewurmgurke als größte Art auf bis zu zweieinhalb Metern bringen kann.
Einige Arten können zur Verteidigung klebrige Schleimfäden auswerfen oder - so unglaublich das auch klingen mag - einen Teil ihrer Gedärme. Diese werden später wieder nachgebildet.
Eine Besonderheit liegt in ihrer Atmung. Sie haben weder Lungen noch Kiemen. Von ihrer Kloake führen Atemröhren (auch Wasserlungen genannt) in den Körper. Wenn die Seegurke ihre Kloake zusammenzieht, leiten diese Röhren Wasser in den Körper, das sich dann mit Körperflüssigkeiten vermischt und so zur lebenswichtigen Versorgung mit Sauerstoff führt.
Verbreitung und Lebensraum
Seegurken sind sehr anpassungsfähig und wenig wählerisch. Daher haben sie sich erfolgreich über alle Weltmeere ausgebreitet und bevölkern sowohl die Polarregionen als auch tropische Meere, wo die meisten Arten leben. In Europa gibt es ein paar Arten in der Nord- und Ostsee und die meisten im Mittelmeer.
Seegurken leben meist in flachen Küstengewässern, kommen aber auch in der Tiefsee in Regionen bis zu 10.000 Kilometer vor. Dort machen sie 90 Prozent der gesamten Biomasse aus.

Ernährung

Seegurken sind je nach Art entweder Sedimentfresser oder Planktonfresser. Die Sedimentfresser kriechen über den Meeresboden und nehmen dabei Sedimente mit organischen Bestandteilen, wie z.B. Algen auf. Die nicht verdaulichen Sedimente scheiden sie (ähnlich wie Wattwürmer) in Form von kleinen Sandhäufchen wieder aus. Die Planktonfresser hingegen haben am Maul größere Tentakeln und können damit Plankton aus dem Wasser aufnehmen.

Fortpflanzung

Seegurken geben ihre Geschlechtsflüssigkeiten direkt ins Meerwasser und richten sich dazu mit dem Vorderende senkrecht auf. Bei den Männchen ist es weißes Sperma, während die Weibchen gelbliche Eizellen abgeben. Beim Aufeinandertreffen von Eizellen und Spermien kommt es zur Befruchtung. Sie pflanzen sich das ganze Jahr über ohne festen Rhythmus fort.
Einige Arten können sich durch Teilung ungeschlechtlich fortpflanzen.