Sumatra-Orang-Utan

Körperliche Merkmale

Die Orang-Utans aus Sumatra mit ihrem dünnen, zotteligen, rotbraunen Fell, zeichnen sich durch eine ihrer Lebensweise angepassten Statur aus. Die Arme der in den Baumwipfeln lebenden Menschenaffen sind lang und kräftig, die Beine dagegen vergleichsweise kurz, aber sehr beweglich.
Sumatra-Orang-Utans erreichen eine Größe von bis zu eineinhalb Metern, wobei die Männchen mit ihren annähernd 90 Kilogramm deutlich schwerer sind als die recht zierlich wirkenden Weibchen, die gerade mal eben bis zu 50 Kilogramm auf die Waage bringen. Der Kopf der klugen Waldbewohner unterteilt sich in eine hohe Stirn, wache Augen und eine vorspringende, gewölbte Schnauze. Beide Geschlechter sind Bartträger. Die erwachsenen Männchen erkennt man an den deutlich ausgeprägten Wangenwülsten.

Verbreitung und Lebensraum

Der Sumatra-Orang-Utan hat seinen Lebensraum hauptsächlich in den nordwestlichen Regionen und Teilen der Westküste auf der indonesischen Insel Sumatra. Hier halten sich die Menschenaffen gerne in den Tieflandregenwäldern bis in einer Höhe von 1.500 Metern auf, am liebsten in Sumpfgebieten und in der Nähe von Flüssen. Einen bedeutenden Lebensraum stellen auch die Dipterocarpaceen-Wälder auf Sumatra dar.

Ernährung

Orang-Utans ernähren sich zum Großteil von Pflanzen; zwei Drittel davon sind Früchte mit harten Schalen oder Samen, gerne auch Blätter, junge Triebe und Baumrinde. Ab und an stehen Insekten und Vogeleier auf dem Speiseplan, gelegentlich auch kleine Wirbeltiere. Der Orang-Utan nimmt von Zeit zu Zeit Erde in kleinen Mengen zu sich, um den Mineralstoffhaushalt im Gleichgewicht zu halten.

Fortpflanzung

Orang-Utan-Weibchen bekommen relativ spät ihr erstes Junges, in der Regel nicht vor dem 15. Lebensjahr. Sie kümmern sich etwa 8 Jahre lang um ihren Nachwuchs und gebären im Laufe ihres Lebens höchstens viermal. Daher ist es sehr schwierig, den Bestand des stark vom Aussterben bedrohten Sumatra-Orang-Utans zu halten.
Die Orang-Utans können sich das ganze Jahr fortpflanzen. Allerdings spielt hierbei das Nahrungsangebot eine große Rolle. Ist der Tisch reich gedeckt kann es vorkommen, dass viele Orang-Utan-Weibchen ihren Nachwuchs nahezu zeitgleich gebären.
In der Regel bringt das Weibchen nach einer acht- bis neunmonatigen Tragezeit ein einzelnes Junges mit zirka eineinhalb bis zwei Kilogramm auf die Welt. Mehrlingsgeburten sind eher selten.
Besonderes
Wie alle anderen Orang-Utans sind auch die in Sumatra lebenden Tiere dazu in der Lage, eine detaillierte, gedankliche Karte in ihrem Kopf anzulegen. Oft verknüpfen sie diese mit der Nahrung und wissen somit stets, wo sie zu welcher Jahreszeit welche Früchte oder andere Quellen vorfinden können.