Bei Tauben handelt es sich um eine Familie von drossel- bis rabengroßen Vögeln mit etwa 300 Arten. Die vielen Arten sind sich bei den körperlichen Merkmalen sehr ähnlich. Der Rumpf der Taube ist kräftig und der Vogel hat einen eher kleinen Kopf. Charakteristisch für die Taube ist, dass sich der Kopf beim Laufen vor und zurückbewegt. Die meisten Tauben haben graues, braunes, weißes oder graublaues Gefieder mit langen Schwanzfedern. Eine Ausnahme bilden die Fruchttauben, die ein prächtige farbige Federn besitzen. Jede Taube hat einen zweiteiligen Kropf. Im Kropf speichert der Vogel Nahrung und bildet gleichzeitig die Kropfmilch für die Ernährung der Nachkommen. Die Körpergröße variiert und beträgt beispielsweise bei der Ringeltaube 41 Zentimeter und bei der kleinen Turteltaube nur 28 Zentimeter.
Verbreitung und Lebensraum
Die Taube ist weltweit verbreitet, mit Ausnahme der Arktis und Antarktis. Ihr Lebensraum könnte nicht unterschiedlicher sein. Viele Tauben sind Waldbewohner, einige Arten bevorzugen eher felsige Gebiete und sogar in den Randgebieten von Steppen und Wüsten fühlen sich Tauben wohl. Einige Taubenarten sind sehr genügsam und fast schon Überlebenskünstler was den Lebensraum betrifft. So sind die Rotscheitel- und die Weißscheiteltauben in den Felsen Australiens anzutreffen und in der Karibik brütet die Weißkappentaube in den Mangrovengebieten an der Küste.
Fast alle Tauben ernähren sich pflanzlich und fressen Samen und Früchte. Typisch für die Taube ist, dass sie mit dem Schnabel die Nahrung nicht zerkleinern oder die Samenkörner öffnen kann und deshalb die Sämereien im Ganzen schluckt.
Viele heimische Tauben brüten in Wäldern, unterschiedlich hoch in Bäumen und Büschen. Für den Nestbau ist das Weibchen zuständig, das Männchen sorgt aber für das Material und bringt kleine Äste herbei. Die kleine blaugraue Hohltaube ist ein Höhlenbrüter, die neben natürlichen Baumhöhlen ausgediente Schwarzspechthöhlen bevorzugt. Das Weibchen legt ein oder zwei Eier, die bei den meisten Tauben weiß sind. Selten sind die Eier im Gelege gelblich oder auch bräunlich gefärbt. Nach 15 bis 17 Tagen schlüpfen die Jungen und verlassen nach weiteren 29 bis 35 Tagen dann das Nest. Die Nestlinge werden zuvor vom Muttertier mit der Kropfmilch gefüttert. Dabei handelt es sich um eine zähe Flüssigkeit, die von besonderen Kropfdrüsen abgesondert wird.