Anders als ihr eigentlicher Name vermuten lässt, verfügen Tausendfüßler nicht über eintausend, sondern über weitaus weniger Gliedmaßen. Je nach Art variieren Größe und Anzahl der Füße. In den meisten Fällen bewegt sich die Zahl im zwei- oder dreistelligen Bereich. Auch in der Größe unterscheiden sich die Insekten sehr stark. Je nach Lebensraum können Sie eine Länge von wenigen Millimetern bis hin zu dreißig Zentimetern erreichen.
Allen gemeinsam ist der langgezogene Körperaufbau, bestehend aus einer Kopfkapsel mit einem Paar Antennen und ein bis zwei Mundwerkzeugen sowie dem Rumpf, welcher wiederum aus mindestens vier einzelnen Segmenten besteht. Diese tragen die zahlreichen Füße. Manche Arten besitzen einen festen Chitinpanzer, andere jedoch sind ungeschützt. Typisch für alle ist jedoch die paarweise Anordnung der Füße. Die Beinpaare befinden sich je nach Art entweder seitlich oder auf der Bauchseite des Rumpfes. Die Art mit den meisten Beinen ist die kalifornische Illacme plenipes. Bei ihr wurden 750 Beine gezählt. Die meisten haben jedoch deutlich weniger.
Verbreitung und Lebensraum
Grundsätzlich kann man sagen, dass Tausendfüßler weltweit auf allen Kontinenten vertreten sind. Sie fühlen sich in den gemäßigten Klimazonen wohl, sind aber auch in den Tropen und Subtropen anzutreffen. Die Tiere benötigen eine dunkle und feuchte Umgebung. Daher bieten alte und morsche Baumstämme einen optimalen Lebensraum.
Entsprechend der verschiedenen Lebensräume auf der Erde, variiert ebenso der Speiseplan der kleinen Tiere. So ernähren sich die europäischen Arten eher von abgestorbenen Pflanzenteilen, wohingegen ihre tropischen Artgenossen auch andere kleine Insekten oder Würmer fressen. Die vorwiegende Ernährung ist allerdings vegetarisch. Sie nehmen die Pflanzenreste auf, verdauen diese und scheiden die übrigen nicht verwertbaren Teile wieder aus. Sie fungieren somit als biologische Düngemaschine und können die Fruchtbarkeit des Bodens weitreichend verbessern.
Tausendfüßler besitzen eine sehr ungewöhnliche und dennoch erfolgreiche Methode, um sich fortzupflanzen und somit ihr Art zu erhalten. Oft liegen Weibchen und Männchen stundenlang fest umschlungen beieinander. Das Weibchen hat nach der erfolgten Eiablage von bis zu dreihundert Eiern ihr höchstes Lebensziel erreicht. Oft verstirbt sie direkt danach. Bei günstigen Witterungsbedingungen und einem ausreichendem Nahrungsangebot kann es sogar zu einer Massenvermehrung der Tausendfüßler kommen.