Mit einer Körperlänge von bis zu zwei Metern lag der Velociraptor im Mittelfeld der Vertreter der Dromaeosauridae. Die Schädellänge betrug etwa 25 cm. Die Schnauze machte über die Hälfte der Gesamtlänge des Schädels aus. Die Zähne waren an der hinteren Schneidekante stärker gesägt als an der vorderen. Dies legt die Vermutung nahe, dass er hervorragend an das Packen sehr schneller Beute angepasst war.
Eines der bekanntesten Merkmale des Velociraptors ist die sichelförmige Klaue an der zweiten Zehe des Hinterfußes.
Die Augen waren nach vorn gerichtet, was ein räumliches Sehen erlaubte. Der Schwanz war durch verknöcherte Sehnen steif.
Seit 2007 ist endgültig bestätigt, dass der Velociraptor ein Gefieder besaß. Sein Maximalgewicht wird auf bis zu 15 Kilogramm geschätzt.
Verbreitung und Lebensraum
Nach bisherigem Kenntnisstand lebte der Velociraptor auf dem asiatischen Kontinent; die meisten Fundorte seiner Fossilien liegen in der Mongolei.
Die Beschaffenheit der Gesteinsschichten, in denen Fossilien vom Velociraptor gefunden wurden, weisen auf einen Lebensraum mit einem trockenen Klima hin. Er lebte in Gebieten mit Sanddünen und Gewässern, die durch die Jahreszeiten bedingt mal mehr, mal weniger Wasser führten und zeitweise sogar völlig austrockneten.
Lebensweise
Ernährung
Velociraptor war ein reiner Fleischfresser, der auch schnelle Beute erlegen konnte.
Entgegen früherer Vermutungen benutzte er seinen dolchartigen Krallenfortsatz vermutlich nicht zum Aufschlitzen seiner Beute, sondern eher als eine Art Stichwaffe zum gezielten Durchstechen der Schlagader, möglicherweise auch der Luftröhre. Obwohl es Hinweise darauf gibt, dass er in Gruppen gejagt haben könnte, steht ein endgültiger Beweis hierfür noch aus.
Mehrere fossile Funde legen nahe, dass der Velociraptor wie die meisten Fleischfresser auch Aas nicht verschmähte.
Fortpflanzung
Der Fund fossiler Velociraptor-Embryonen legt nahe, dass ihre Entwicklung im Ei mindestens drei bis sechs Monate dauerte - also deutlich länger, als dies bei heutigen Vögeln der Fall ist.
Dieses langsame Heranwachsen war ein deutlicher Nachteil gegenüber anderen Arten und könnte letztlich sogar einer der ausschlaggebenden Faktoren für das Aussterben der Raptoren und anderer Saurier gewesen sein: In der Zeit von Brutpflege und Aufzucht waren sowohl Elterntiere als auch Jungen äußerst verwundbar und anfällig für Predatoren und negative Umwelteinflüsse. Dies könnte die Evolution von Arten mit schneller heranwachsenden Embryonen und Jungtieren gegenüber dem Velociraptor befeuert haben.