Vielfraß

Körperliche Merkmale

Rein äußerlich erinnert der Vielfraß oftmals an einen kleinen Bären und wird daher oft auch als Bärenmarder bezeichnet. Seinen Namen verdankt er allerdings der Eigenschaft, alles Essbare in sein Versteck zu bringen und es dort in Form von großen Vorräten zu horten.
Seine Statur ist etwas gedrungen, gleichzeitig teilt er sich mit den anderen Mardern, deren Familie er angehört, den typischen kleinen und runden Schädel. Auch die dunklen Knopfaugen und die kleinen abgerundeten Ohren sind für diese Tiere charakteristisch. Der Vielfraß hat zudem einen buschigen und dicken Schwanz, der mit einem Fell versehen ist, das ebenso lang wie jenes auf seinem Rücken ist. Das Fell nimmt dabei eine relativ dunkle Farbe an, wodurch Vielfräße meist braun bis schwarz sind. Nur selten kommt es zu helleren Färbungen und wenn, dann kommen diese meist im Gesicht vor. Das dicht gewachsene Fell schützt ihn dabei hervorragend vor den harten Wetterbedingungen, denen er sich in seinen Lebensräumen oft ausgesetzt sieht.
Die Tiere erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 40 Zentimeter, während ihr Körper ungefähr 100 Zentimeter lang wird. Damit bringt das Tier rund 30 Kilogramm auf die Waage. Ein Merkmal, das ihn von anderen Mardern abhebt, sind seinen langen Beine.
Sein Gebiss ist kräftig und befähigt den Vielfraß dazu, sich auch gegen Tiere zu verteidigen, die weitaus größer als er sind. Von Menschen, die in der Nähe seines natürlichen Gebietes vorkommen, wird er daher zumeist gefürchtet, da er gefährlich für die Nutztiere werden kann.

Verbreitung und Lebensraum

In freier Wildbahn kommt der Vielfraß in vielen Teilen von Nordamerika, Nordeuropa und Asien vor. Insbesondere in Europa kommt kein größeres Mitglied der Marderfamilie vor.
Bevorzugt werden von ihm Taiga und Tundra als Heimatort ausgewählt. Insbesondere offene Wälder sind für ihn sehr interessant, wenn ein großer Nadelbaumbestand vorliegt. Denn dann hat der Vielfraß ausreichend Versteckmöglichkeiten und findet viel Beute vor. Auch Moore zählen immer wieder zu ihrem Verbreitungsgebiet. Gebirgslagen suchen die Tiere nur dann auf, wenn sich diese nur knapp über der Baumgrenze befinden.
Da Vielfräße Einzelgänger sind, wird die umliegende Landschaft, die zu ihrem Revier zählt, alleine durchstreift. Dieses kann eine Fläche von bis zu 2.000 Quadratkilometern aufweisen und wird von den Tieren mittels Kot, Urin oder anderen Duftsekreten markiert. Auch Kratzspuren nutzen sie immer wieder dazu, um Artgenossen darauf aufmerksam zu machen, dass sie sich nun fremdem Gebiet nähen.

Ernährung

Zu seiner Ernährung zählen neben kleinen Tieren wie Vögeln und Nagetieren auch pflanzliche Lebensmittel, wie zum Beispiel Früchte und Beeren. Auch Aas wird immer wieder vom Vielfraß verzehrt.

Fortpflanzung

Gepaart wird sich im späten Frühjahr. Die Tragzeit beträgt rund neun Monate. Nach dieser bringt das Weibchen in einer extra dafür ausgewählten Felsspalte mehrere Jungtiere zur Welt. Acht Wochen lang werden diese anschließend gesäugt, danach bekommen sie vorverdaute Nahrung verabreicht. Erst, wenn die Tiere eigenständig dazu in der Lage sind, sich zu versorgen, spalten sie sich vom Muttertier ab und ziehen allein durch die Gegend.