Waldkauz

Körperliche Merkmale

Beim Waldkauz handelt es sich um einen zumeist hell gefiederten Vogel innerhalb der Familie der Eulen. Er erreicht eine Körpergröße von ungefähr 40 Zentimeter und eine Flügelspannweite von rund einem Meter. Damit ist er etwas größer als die Schleiereule, die unmittelbar mit dem Waldkauz verwandt ist. Allerdings sind die Männchen etwas kleiner als die Weibchen.
Die drei Farbvarianten, die beim Gefieder zustande kommen können, erhalten die Tiere geschlechtsunabhängig. In Europa ist der grau gefiederte Waldkauz eher selten, während die Vögel mit rostroter oder auch brauner Färbung hingegen sehr oft vorkommen. Besonders auffällig für die Tiere sind die dunklen Längsstreifen an ihrer Brust sowie ihr großer Kopf, in dem das Gesicht ebenfalls durch ovale Streifen versehen ist. Inmitten dieser befinden sich die großen schwarzen Augen. Der mittige Gesichtsstreifen mündet direkt in einem kleinen Schnabel, der meist orange oder gelb ist.

Verbreitung und Lebensraum

Es handelt sich bei dieser Eule um einen standorttreuen Vogel. Mit Ausnahme einiger nördliche Länder in Skandinavien oder auch Island und Irland ist er in ganz Europa anzutreffen. Darüber hinaus kommt diese Eule auch in Vorderasien und Sibirien vor.
Als Lebensraum wählt er insbesondere abwechslungsreiche Landschaften aus, die einen hohen Baumwuchs aufweisen. Daher ist er immer wieder in den unterschiedlichsten Wäldern anzutreffen. Doch auch in Städten und Dörfern findet man den Waldkauz vor, wo er Friedhöfe, öffentliche Parkanlagen und Gärten besiedelt, die mit hohen und zum Teil auch sehr alten Bäumen ausgestattet sind.

Ernährung

Da die Tiere nachtaktiv sind, begeben sie sich mit Einbruch der Dämmerung auf die Jagd. Waldkauze ernähren sich dabei von Kleinsäugern, Amphibien und kleinen Vögel. Hin und wieder kann es allerdings auch passieren, dass sie etwas größere Tiere und damit eine Taube oder ein Kaninchen erbeuten und verspeisen.
Sollte es einmal zu Nahrungsknappheit kommen, wenden sie sich auch Insekten zu. Insbesondere Regenwürmer schnappen sie sich dann hierbei. Nahrungsteile, die für die Vögel unverdaulich sind, werden in Gewöllen wieder herausgewürgt. Hierbei handelt es sich um eine für Eulen typische Vorgehensweise.

Fortpflanzung

Grundsätzlich sind die Tiere Einzelgänger, Männchen und Weibchen schließen sich allerdings zu monogamen und lebenslangen Verbindungen zusammen. Die beiden besiedeln dann stets ein gemeinsames am Revier und finden ihre Nistplätze insbesondere in Baumhöhlen oder alten Gebäuden. Hier sind es dann Mauerspalten oder Winkel auf Dachböden, in denen sie ihre Nachkommen ausbrüten. Die Balz ereignet sich steht im Februar. Ungefähr vier Wochen dauert es, bis das Weibchen maximal sechs Eier legt, die anschließend rund einen Monat lang von ihr ausgebrütet werden. Die ersten vier bis fünf Lebenswochen verbringen die Küken im Nest. Danach sind sie noch nicht ganz flugfähig, verlassen es aber bereits. 3 Monate lange verbleiben sie in der Obhut der Eltern. Dann tritt der Spätsommer ein und sie verlassen die beiden, um sich selbst auf Partnersuche zu begeben.