Walross

Körperliche Merkmale

Beim Walross handelt es sich gleich nach dem Seeelefanten um die größte Robbenart, die es auf unserer Erde gibt. Ein erwachsenes Männchen kann ein Körpergewicht von mehr als 1,4 Tonnen erreichen. Weibchen sind in der Regel kleiner und damit auch leichter. Oft erreichen sie etwa die Hälfte dieses Körpergewichts.
Innerhalb der Gattung der Walrösser wird abhängig von ihrem Lebensraum zwischen dem Atlantischen und dem Pazifischen Walross unterschieden. Das Pazifische Walross erreicht mehr Körperfülle.
Ihre dunkle, meist gräuliche Haut bedeckt eine dicke Fettschicht. Sie misst bis zu vier Zentimeter und ist am Nacken und Schultern das Männchen nochmals deutlich verstärkt. Experten gehen davon aus, dass dies als zusätzlicher Schutz vor Verletzungen dient, wenn es zu Rangkämpfen unter Männchen kommt.
An ihre Schnauze befinden sich mehrere dichte Tasthaare. Bis zu 450 Stück können es sein, die von der Oberlippe herabhängen. Walrosse in freier Wildbahn nutzen diese weitgehend ab, sodass diese Borsten meist nur bei Tieren deutlich zu sehen sind, die in Gefangenschaft gehalten werden. Zusätzlich dazu befindet sich bei den Bullen ein paar starke Stoßzähne, die bis zu einem Meter Länge erreichen können. Auch die Weibchen haben stark ausgeprägt Zähne, diese werden jedoch nicht so lang. Ähnlich wie bei Bäumen bilden sich um diese herum Ringe, durch die das Alter der Tiere bestimmt werden kann. Im Kampf gegen ihre natürlichen Feinde, die Eisbären, können diese Stoßzähne zu tödlichen Waffen werden. Oft tragen Eisbären nach einem Kampf schwere Stichwunden davon, an denen sie erliegen können. Darüber hinaus dienen die Zähne auch als Stütze, wenn sich die Tiere vom Wasser auf das Land bewegen.
Benutzen Walrosse ihre Flossen dazu, um sich an Land fortzubewegen, können sie dabei dieselbe Geschwindigkeit erreichen, die ein Mensch beim Laufen zustande bringt.

Verbreitung und Lebensraum

Das Heimatgebiet der Walrosse liegt in der Arktis. Hier gibt es oft lange Küstenabschnitte, die übersät von flachen Felsen sind. Dort hausen die Tiere. Im deutlich kälteren Winter befinden sie sich auch auf dicken Eisflächen und bilden dort Familienverbände, die aus einem einzelnen Bullen und mehreren Weibchen sowie deren Jungen bestehen.
Die Tiere sind gute Schwimmer und verbringen einen Großteil ihres Lebens im Wasser. Hier schützt sie die dicke Fettschicht, die direkt unter der Haut liegt, vor der Kälte.

Ernährung

Es sind bestimmte Muschelarten, die das Walross aus dem Boden gräbt und deren Fleisch aus den Schalen saugt. Manchmal ernähren sich die Tiere allerdings auch von anderen Krustentieren. Damit zählen Krebse, verschiedene Schnecken, Kopffüßer und Manteltiere ebenso zu ihren Nahrungsquellen. Nur in Ausnahmefällen und damit bei absoluter Nahrungsknappheit werden jüngere Artgenossen oder kleinere Robben attackiert, um diese anschließend aufzuessen.
Da das Walross stets dafür sorgen muss, dass seine Fettschicht gleichmäßig dick bleibt, werden im Zuge einer einzigen Mahlzeit oft mehrere tausend Muscheln vernichtet.

Fortpflanzung

Die Paarung der Tiere findet ausschließlich im Wasser statt. Anschließend folgt eine Tragzeit von rund einem Jahr. Nach dieser kehrt das Weibchen auf das Land, um dort ihr Junges auf die Welt zu bringen.
Eineinhalb Jahre lang wird dieses nun umsorgt, insgesamt bis zu fünf Jahre lang verbringt es sein Leben in der Nähe der Mutter. Sollte das Muttertier in diesem Zeitraum versterben, wird es von einem anderen Weibchen innerhalb der Haremsfamilie adoptiert. Handelt es sich bei dem Jungtier um ein Männchen, wird es nach dieser Zeit aus der Gruppe verstoßen.