Die Wanderdrossel ist eine Singvogelart aus der Gattung der Drosseln. Sie ist auf dem nordamerikanischen Kontinent zuhause, etwa so häufig wie auch in Europa die Amselart. Diese Drossel zählt in den Vereinigten Staaten und auch in Kanada zu den bekannten Vogelarten und wird als American robin oder auch nur als Robin bezeichnet.
Die Wanderdrossel ist mit einer Länge von 25 Zentimetern die größte Drossel in Nordamerika und wiegt zirka 77 Gramm. Sie ähnelt im Körperbau auch der Amsel aus Europa.
Manche Populationen der Wanderdrossel sind Standvögel, andere wiederum ziehen im Winter nach Süden oder in niedrigere Höhenlagen, an denen sie oftmals große Schlafgemeinschaften und Ansammlungen bilden.
Die Wanderdrossel kommt als ökologisch unspezialisierte Art in verschiedenen offenen Waldformen von der mittleren Ebene bis an die Grenze der Wälder und in subarktischen Weidengebüschen an den nördlichen Waldgrenzen vor. In den USA und im Südwesten Kanadas ist sie in frühen Sukzessionsstadien auf Waldbrandflächen und Schlägen sowie in Flussauen zu finden. Im südwestlichen Washington ist der Vogel innerhalb von Wäldern aus Westamerikanischer Hemlocktanne und Douglasie beheimatet.
Außerdem ist die Wanderdrossel in Kulturlandschaften mit Baum- und Heckenbestand, in Sekundärwäldern, Gärten, Farmen, Parks, Siedlungen und in Großstädten zu finden.
Die Ernährung der Drossel ist vielseitig. Im Sommerhalbjahr ernährt sich der Vogel von weichen Wirbellosen, wie Regenwürmer, im Herbst und Winter sind Beeren und auch andere Früchte der Hauptteil der Nahrung.
Wanderdrosseln sind bereits ab dem ersten Lebensjahr geschlechtsreif. Sie führen eine monogame Ehe mit dem Partner. Oftmals kommt aufgrund der hohen Brutortstreue eine monogame Dauerehe zustande, die jahrelang anhält. Es finden zumeist zwei oder drei Jahresbruten statt. Die Dauer der Brut liegt zwischen dem April und dem Juni. Frühere Bruten werden ab Ende März, spätere bis in den August festgestellt.
Die Reviergründung und Paarbildung erfolgen ein bis zwei Wochen nach ihrer Ankunft im Brutrevier, und in den nördlichen Teilen des Gebietes oder aber auch zügiger. Wahrscheinlich finden bei diesen Arten die Paare bereits auf dem Zug zusammen.
In den ersten Bruten des Jahres wird das Nest meist in Koniferen oder anderen Sträuchern eingerichtet, in fortgeschrittener Jahreszeit auch öfter in Laubgehölzen. Dies steht zumeist zwischen eineinhalb und sieben Meter hoch, seltener auch noch höher, niedriger oder am Boden. Das Nest wird oft in einer Astgabel oder auf fester Unterlage, wie Ästen oder entsprechenden Strukturen an Bauten errichtet.