Waschbär

Körperliche Merkmale

Bei den Waschbären handelt es sich um eine eigene Gattung innerhalb der Kleinbären. Sie sind eng mit Pandabären und Nasenbären verwandt. Innerhalb ihrer Gattung existieren insgesamt drei verschiedene Arten. Äußerlich unterscheiden sie sich nur geringfügig. Sie alle haben das mittelbraune bis graue Fell gemeinsam, den geringelten Schwanz und auch ihre markante Augenmaske mit der schwarzen Zeichnung. Unabhängig von der Art erreichen sie mitsamt dem Schwanz eine Körperlänge von bis zu 90 Zentimetern. Dabei wiegen sie meist zwischen acht bis elf Kilogramm. In der Regel sind die Männchen etwas größer.

Verbreitung und Lebensraum

Der Nordamerikanische Waschbär ist heute nicht mehr nur zwischen Panama und Kanada, sondern auch in Europa vertreten. Der Krabbenwaschbär ist ausschließlich in Südamerika heimisch. Der Cozumel-Waschbär ist ausschließlich in Mexiko anzutreffen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Unterarten, deren Namen sich nach den Inseln orientieren, auf denen sie leben.
Bevorzugt suchen sie Wälder aus, wo sie sich als gute Kletterer auf den Bäumen aufhalten. Weibliche Tiere schließen sich gerne in Gruppen zusammen, während die Männchen als Einzelgänger lieber in einzelnen Territorien leben. Oftmals teilen sie sich diese auch mit anderen männlichen Artgenossen, ohne dass es dabei zu großen Auseinandersetzungen kommt. Tagsüber ziehen sie sich in Verstecke zurück, die sie meist in leeren Baumhöhlen finden.
Durch den Anime „Rascal the Raccoon“ wurden in den 1970er Jahren viele Waschbären nach Japan importiert, um als Haustiere gehalten zu werden. Zum Ende des Cartoons wurden sie anlässlich dessen Handlung in die Wildnis freigelassen, wodurch heute in ganz Japan große Waschbärpopulationen zugegen sind.

Ernährung

Es handelt sich bei den Waschbären um nachtaktive und räuberische Allesfresser. In erster Linie ernähren sie sich von kleinen Wirbeltieren, Wirbellosen, Echsen, Vogeleiern, Pflanzen und Nagetieren.
Da sie bei ihrer Jagd nach kleinen Fischen, Fröschen oder Krebsen mit ihren Pfoten tief in Flüsse und Bäche eintauchen, haben sie ihren Namen erhalten. Diese Bewegungen sehen nämlich aus, als würden sie sich waschen.
Waschbären sind äußerst geschickt und lernfähig. Sie halten sich oft in der Nähe von menschlichen Siedlungen auf und gehen dabei dann in Mülltonnen und Grünanlagen auf Nahrungssuche. Dabei schaffen sie es auch, komplizierte Verschlüsse zu umgehen.

Fortpflanzung

Meist kommt es zwischen Ende Januar bis Anfang März zur Paarung. Die Tragzeit beträgt dabei 65 Tage. Die Jungen kommen dann durch meist im April zur Welt. So haben die Welpen ausreichend Zeit, um sich zum bis zum Beginn des nächsten Winters eine ausreichende Fettschicht anzufressen, damit sie die kalte Jahreszeit unbeschadet überstehen.

Besonderes

In den kalten Jahreszeiten halten die Tiere keinen Winterschlaf. Nur bei extremer Kälte legen sie sich mehrere Wochen zum größten Teil schlafend hin. Dabei setzt sich der Herzschlag aber nicht hinab, wodurch sie bei Störungen sofort wieder aktiv werden. Einige Jungtiere verhungern daher bei besonders kalten Temperaturen oder wenn sie ihr Muttertier zuvor verlieren und sich dadurch nicht genügend Fettschicht anfressen können.