Ein Wattwurm wird zwischen 20 und 40 Zentimeter lang. Er hat eine rotbraune Farbe. Seine vordere Hälfte ist ungefähr fingerdick. Zum Ende hin wird der Wattwurm etwas dünner. Seine äußeren Kiemen befinden sich im vorderen Bereich. Sein Darm, die Fortpflanzungsorgane und andere Organe sind im hinteren Teil angesiedelt. Ein Wattwurm erreicht ein Gewicht von 40 bis 50 Gramm.
Verbreitung und Lebensraum
Der Wattwurm fühlt sich in den östlichen Atlantikregionen zu Hause, also im Wattenmeer der Nordsee. In den Wattenmeeren des Westatlantiks lebt eine andere Art Wattwurm. Die Larven siedeln knapp unter der Oberfläche des Schlickwatts und überwintern da.
Lebensweise
Ernährung
Der Wattwurm frisst ständig den Sand aus dem Watt. Er filtert alle organischen Stoffe heraus und verwertet sie. Dadurch ist er mobil und wälzt den Boden um. Der gesamte Sand des Watts wird einmal jährlich von allen Wattwürmern bis in eine Tiefe von 20 Zentimetern umgewälzt. Ein einzelner Wurm schafft dabei bis zu 25 Kilogramm Sand im Jahr. Der Wattwurm kommt etwa einmal in der Stunde an den Ausgang seiner Röhre und entsorgt den verspeisten Sand in Form eines Sandhaufens, der aussieht, wie eine Portion Spagetti aussieht.
Herrscht gerade Niedrigwasser, sieht man im Watt kleine Trichter, darunter findet sich ein Wattwurm, der gerade Sand aufnimmt. Trifft der Wattwurm dabei auf größere Partikel, lagert er sie an seinem Kopfende ab. So wandern diese Partikel in 20 bis 25 Zentimeter Tiefe.
Fortpflanzung
Der Wattwurm wird mit einem Alter von etwa zwei Jahren geschlechtsreif. Die Wattwürmer sind mit dem Zeitpunkt der Fortpflanzung extrem beschränkt. Sie findet im Monat Oktober statt, und zwar dann, wenn Vollmond ist. Ein männlicher Wattwurm gibt sein Sperma in das Wasser ab. Der weibliche Wattwurm bleibt in seiner Wohnröhre. Gelangt das Sperma in die Wohnröhre des Weibchens, beginnt das Weibchen damit Eier zu legen.
Das Weibchen beschützt die befruchteten Eier in seiner Wohnröhre. Wenn die Larven schlüpfen, verlassen sie die Wohnröhre ihrer Mutter und schwimmen ins freie Wasser. Zeitlich passt es gut, da im Herbst weniger Fressfeinde unterwegs sind. Dann graben sich die Larven ebenfalls im Sand des Wattenmeers ein und überwintern dort. Im nächsten Jahr beginnen sie mit den anderen erwachsenen Wattwürmern das Watt umzugraben.