Weinbergschnecke

Körperliche Merkmale

Der Körper der Weinbergschnecke gliedert sich in Kopf, Fuß, Eingeweidesack und Mantel. Ausgewachsen wird die Weinbergschnecke bis zu zehn Zentimeter lang und etwa 30 Gramm schwer. Durch das sichtbare Atemloch erfolgt die Atmung. Das Haus ist schraubig gewunden und besteht aus Kalk. Der Durchmesser des Schneckengehäuses beträgt beim ausgewachsenen Tier drei bis fünf Zentimeter. Die Farbe des Hauses variiert von strohgelb bis hin zu beige oder dunkelbraun. Die meisten Gehäuse sind rechtsgängig geschraubt.
Verbreitung und Lebensraum
Die Weinbergschnecke lebt in Westfrankreich, Südengland, Südschweden und Südnorwegen. Zudem ist sie in Estland, Weißrussland und der westlichen Ukraine zu finden. Auch in Norditalien, auf der Balkaninsel und bis nach Mazedonien ist sie anzutreffen.
Sie lebt in lichten Wäldern und Gebüschen. Sie mag es warm und ist ihrem Gebiet treu.
Lebensweise
Ernährung
Bei der Ernährung bevorzugt die Weinbergschnecke weiche, welke Pflanzenteile oder auch Algenbewüchse. Diese weidet sie mit ihrer kleinen Raspelzunge, der so genannten Radula, ab. Die Radula besitzt etwa 40.000 winzige Zähnchen, die für die Nahrungsaufnahme der Weinbergschnecke optimal geschaffen ist.
Zudem müssen Weinbergschnecken Kalk zu sich nehmen. Das ist der Grund, weshalb sie in Gebieten mit kalkreicher Erde leben. Der Kalk ist für die Tiere wichtig, um ein ausreichend starkes Gehäuse ausbilden zu können. Fehlt der Kalk, wir das Haus der Schnecke dünnwandig, zerbrechlich und porös.
Fortpflanzung
Jede Weinbergschnecke produziert weibliche und männliche Fortpflanzungszellen. Die Tiere gehören zu den Zwittern. Selbst befruchten können sie sich jedoch nicht. Zur Paarung benötigt jede Weinbergschnecke einen Partner. Beim Liebesspiel richten sich die Schnecke Fuß an Fuß auf und treiben sich gegenseitig so genannte Liebespfeile in den Körper. Diese Stachel werden bis zu 11 mm lang und sind mit einem stimulierenden Sekret bedeckt, das den Paarungserfolg steigert.
Nach etwa vier bis sechs Wochen legen die Schnecken 40 bis 60 weißlich gefärbte Eier. Die Eier werden in einer kleinen Erdgrube abgelegt und mit Erde wieder verschlossen. Die Jungtiere entwickeln sich vollkommen selbstständig und dringen nach etwa zwei Wochen selbst an die Oberfläche. Sie ernähren sich von Kalk, um ein eigenes Haus zu bilden.
Besonderes
Die etwa 20.000 existierenden Exemplare, bei denen das Gehäuse linksgängig geschraubt ist, nennt man Schneckenkönig.