Welsartige

Körperliche Merkmale

Die Welsartigen (lateinisch Siluriformes) sind Fische, die zur Ordnung der Knochenfische gehören. Die Raubfische haben eine ledrige Haut ohne Schuppen. Besonderes Kennzeichen der Bodenfische sind Barteln am Maul, die als Sinnesorgane für den Geschmacks- und Tastsinn dienen. Diese Bartfäden treten bei den unterschiedlichen Arten von Welsartigen in unterschiedlicher Anzahl auf. Das Maul ist unterständig, was typisch für Fische ist, die ihre Nahrung vom Boden aufnehmen. Die meisten Welsartigen haben einen im Verhältnis zum Körper großen, flachen Kopf mit einem breiten Maul. Häufig haben die Rücken- und Brustflossen Dornen als ersten Flossenstrahl. Der in Mitteleuropa beheimatete Flusswels wird bis zu drei Meter lang. Andere Arten, aus tropischen und subtropischen Gebieten, bleiben sehr klein und sind für Aquarien geeignet.

Verbreitung und Lebensraum

Welsartige leben in allen Regionen der Erde hauptsächlich im Süßwasser. Wenige Arten leben in den Küstengewässern der tropischen Meere. Es gibt 332 Arten, von denen die meisten verschiedenen Fische in den tropischen Gewässern von Südamerika, Afrika bis Asien vorkommen. Sie besiedeln vorwiegend flache Fließgewässer. Einige Arten kommen im Brackwasser vor, also in Flussmündungen im Bereich, in dem sich Salz- und Süßwasser mischen.

Ernährung

Es leben so viele verschiedene Arten von Welsartigen mit starken Größenunterschieden in so vielen Regionen der Erde, dass diese nicht einheitlich hinsichtlich ihrer Ernährung zu beschreiben sind. Den Welsartigen ist gemein, dass sie Raubfische sind und in Bodennähe leben, sodass zu ihrer Nahrung alle Kleintiere in dem Bereich zählen. Larven und Krebse sind die kleinsten Futtertiere. Je nach Größe fressen Welse kleine und mittelgroße Fische. Alles, was in das Maul der Welsartigen passt, wird verwertet. Der europäische Wels beispielsweise zählt Insekten, Krustentiere, Weißfische oder kleine Karpfen zu seiner Ernährung.

Fortpflanzung

Fischtypisch vermehren sich Welsartige, indem die Weibchen die Eier (Laich) ausscheiden, während ein oder mehrere männliche Tiere den Laich außerhalb des Körpers durch ihren Samen befruchten. Die Laichzeit der Fische ist abhängig von der Wassertemperatur, der jeweiligen Art und dem Lebensraum. Der Laichplatz liegt häufig im Uferbereich von Flüssen, wo die Strömung nicht so stark ist und die Wassertemperatur aufgrund der geringeren Wassertiefe höher ist. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Jungfische aus den Eiern und beginnen ihr eigenständiges Leben. Aufgrund des Dottersackes, der für die ersten zehn Tage ihre Nahrung darstellt, sehen die Larven wie Kaulquappen aus.