Der Westliche Gorilla ist eine der Arten der Gorillas aus der Gattung der Primaten, der Menschenaffen. Er ist etwas kleiner als der Östliche Gorilla. Bei den Westlichen Gorillas werden zwei Untergattungen unterschieden. Hierbei handelt es sich um den Westlichen Flachlandgorilla und den gefährdeten Cross-River-Gorilla.
Die Westlichen Gorillas sind im Vergleich zu den Östlichen Gattungen kleiner und auch die Fellfärbung ist bei diesem Tier anders. Diese ist eher graubraun und besonders am Kopf ist eine braune Kappe vorhanden. Auch ist die Graufärbung bei älteren Männchen nicht nur am Rücken, sondern kann auch an der Hüfte und am Oberschenkel vorhanden. Darüber hinaus sind die Gorillas schlanker gebaut, mit einer schmalen Brust und einem kurzen Schädel. Die Unterarten unterscheiden sich im Bau des Schädels und auch bei den Zähnen.
Unterschiede zu der östlichen Gattung gibt es vor allem in der Lebensweise. Westliche Gorillas leben in kleinen Gruppen zusammen. Sie leben im mittleren Afrika nahe dem Golf von Guinea. Cross-River-Gorillas leben in der Grenzregion von Kamerun und Nigeria, etwa 300 Kilometer nordwestlich des Gebietes, in dem der Westlichen Flachlandgorilla lebt. Diese sind vor allem im südlichen Kamerun und im westlichen Gebiet der Zentralafrikanischen Republik in Gabun, Äquatorialguinea und die Republik Kongo weit verbreitet.
Westliche Gorillas ernähren sich in von Früchten und legen bei der Suche nach Nahrung auch größere Entfernungen zurück.
Gorillas sind vorwiegend Pflanzenfresser. Die sind die Früchte von Sukkulenten, Ingwergewächse und Sprösslinge aus Pfeilwurzgewächsen. Es zählen mehr als 100 Früchte zum Nahrungsangebot der Westlichen Gorillas. Sollten jedoch keine Früchte verfügbar sein, ernähren sich die Gorillas auch von Kräutern, Baumrinde und Blättern, die sie in der Zeit der Früchte eher verschmähen. Westliche Gorillas besuchen auch gern sumpfige Bais, wo sie viele mineralreiche Wasserpflanzen finden. Die Gorillas bevorzugen die protein- und zuckerreichen Bestandteile einer Pflanze.
Je nach Saison wechseln Gorillas ihre Strategie bei der Ernährung mit einem vergleichbaren Verhältnis an Kosten und Nutzen. In der Früchtesaison legen sie oftmals weite Strecken zurück, um nur von den besten Produkten zu fressen, während sie außerhalb dieser Saison weniger umherlaufen und kalorienarme Kost verzehren. Die Männchen sind aufgrund des größeren Gewichts eingeschränkt und haben hierdurch vermutlich einen schlechteren Zugang zu den reifen Früchten. Zusätzlich zu der pflanzlichen Nahrung fressen die Gorillas gelegentlich Termiten oder Weberameisen. Insgesamt weisen Gorillas ein breiteres Futterpflanzenspektrum auf als der Östliche Gorilla.
Bei den Westlichen Gorillas beginnt die Pubertät bei Weibchen im Alter von sechs bis sieben Jahren. Paarungsbereit sind diese erst mit circa zehn Jahren. Die Männchen kommen im zehnten bis elften Jahr ihres Lebens in die Pubertät, die auch mehrere Jahre andauert. Gegenwärtig werden die jungen Männchen „Schwarzrücken“ genannt, bis sie sich im Laufe ihrer Reifezeit zu sogenannten Silberrücken entwickeln. Bei den Gorillas ist die Konkurrenz zwischen den Männchen um die Weibchen sehr groß. Ein Westlicher Gorillasilberrücken kann sich dann fortpflanzen, wenn er innerhalb einer Gruppe dominiert und hat dann als einziger Anspruch auf sämtliche Weibchen der Gruppe. Die Paarungen erfolgen über das ganze Jahr, sind aber insgesamt eher selten, da die Weibchen meist trächtig oder auch säugend sind.