Mit dem Wiesel werden gleich mehrere Raubtierarten aus der Gattung der Mustela innerhalb der Familie der Marder beschrieben. Es handelt sich dabei aber um keine systematische Benennung, da einige Wiesel zum Beispiel mehr mit dem europäischen Netz verwandt sind, als es untereinander der Fall wäre. Gerne bezeichnet man die Tiere auch als Erd- oder Stinkmarder.
Viele der Wiesel weisen einen langgestreckten und schlanken Körper auf, der mit vergleichsweise kurzen Gliedmaßen ausgestattet ist. Im Verhältnis dazu ist auch der Schwanz relativ kurz. Die Tiere sind eher klein, wobei der Mauswiesel als kleinster Vertreter der Raubtiere überhaupt gilt.
In vielen Fällen ist ihr Fell entweder braun oder schwarz gefärbt, wobei die Unterseite ihres Körpers stets heller und manchmal sogar ganz weiß ist. Bei einigen Arten kommt es darüber hinaus zu einem saisonalen Fellwechsel.
Ihr kleiner und überaus schmaler Kopf ist oft nicht viel dicker als ihr Hals. Damit und durch eine flexible Wirbelsäule sind sie dazu in der Lage, sich selbst auf engstem Raum leicht und flink zu bewegen. Auf ihrem Kopf sitzt eine spitze Schnauze, dazu kommen kleine abgerundete Ohren und in der Regel schwarze Augen.
Es handelt sich hierbei um einzelgängerisch Tiere, die einen Großteil ihres Lebens damit zubringen, tagsüber sowie nachts am Boden nach kleinen Säugetieren zu suchen. Außerdem handelt es sich bei den Wieseln um ausschließliche Landtiere, die je nach Lebensraum und Nahrungsangebot über unterschiedlich große Heimatgebiete verfügen. Sie kommen in einer Vielzahl von Lebensräumen vor, dazu zählen zum Beispiel Wälder und Grasebenen.
Generell sind sie in Nordamerika, Europa, Asien und den nördlichen Teilen Afrikas beheimatet. Auf Neuseeland und einer Reihe anderer Inseln wurden sie hauptsächlich zur Schädlingsbekämpfung von Menschenhand eingeführt. Dort haben sie einen tiefgreifenden Einfluss auf die einheimische Tierwelt.
Obwohl Wiesel sehr scheu sind, nähern sie sich menschlichen Siedlungen mit viel Mut und beginnen sich dort am breiten Nahrungsangebot zu bedienen. Insbesondere kommen sie in der Nähe von Bauernhöfen vor, wo sie sich manchmal daran versuchen, Eier zu stehlen oder kleine Küken zu fressen.
Bei den Wieseln handelt es sich in der Regel um Fleischfresser. Durch ihren Körperbau sind sie dazu in der Lage, ihre hauptsächliche Beute, nämlich Kleinnager, bis in deren Bau zu verfolgen. Ihre Erfolgsquote bei der Jagd ist dementsprechend hoch. Auch Vögel, wie zum Beispiel Hühner oder Enten, zählen regelmäßig zu ihrer Beute.
Ihre Körperform sorgt dafür, dass sie eine relativ große Oberfläche besitzen, die schnell an Körperwärme verliert. Daher müssen die Tiere sicherstellen, dass sie genug Energie haben. Dementsprechend müssen sie täglich ungefähr ein Drittel ihres eigenen Körpergewichts fressen, um zu überleben.
Zur Paarungszeit suchen sich die sonst einzelgängerischen Männchen und Weibchen gegenseitig auf. Die Tragzeit beträgt ungefähr fünf Wochen, anschließend kommt ein Wurf von bis zu sieben Jungtieren zur Welt. Die jungen Wiesel entwickeln sich außergewöhnlich schnell. Schon mit einem Alter von zwei Monaten werden sie entwöhnt und können eigene Beute erjagen. Innerhalb der nächsten Wochen werden sie daher vom Muttertier verlassen, damit sie ein eigenes Territorium aufsuchen können.
Obwohl Wiesel eine durchschnittliche Lebensspanne von bis zu drei Jahren besitzen, pflanzen sich die weiblichen Tiere erst mit einem Alter von zwei Jahren fort. Bei den Männchen setzt die Geschlechtsreife im Vergleich früher ein, sie werden jedoch oft nicht älter als ein Jahr, da sie bei der Suche nach einem Partner häufig Beute für zahlreiche Raubtiere werden. Bei der Partnersuche werden Wiesel nämlich sehr unaufmerksam.