Wisente werden systematisch in die Ordnung der Paarhufer eingeordnet und dann weiter in die Unterfamilie der Rinder. Dadurch sind sie mit dem nordamerikanischen Bison verwandt.
Auffallend ist die stattliche Größe der Wisente. Und tatsächlich ist das Wisent das größte lebende Landsäugetier Europas. Ausgewachsene männliche Tiere können bis zu tausend Kilogramm schwer werden. Kühe sind etwas kleiner und leichter. Wisente können eine Schulterhöhe von bis zu zwei Meter erreichen, und bis zu drei Meter lang werden.
Typisch in der Erscheinung ist der Buckel, der aus Muskelmasse und Knochenfortsätzen besteht.
Auffallend ist ebenfalls, dass das dunkelbraune Haarkleid cranial länger ist als caudal.
Verbreitung und Lebensraum
Ursprünglich kam das Wisent in nahezu ganz Europa bis hin zum Kaukasus vor. Es bevorzugt dabei Lebensräume in Mischwäldern in Flach- und Hochland. Aber auch offenere Flächen und junge Baumpflanzungen sind willkommen.
Im vergangenen Jahrhundert war das Wisent fast ausgestorben. Durch ein gezieltes Programm zur Arterhaltung wurden die Wisente wieder vermehrt und erfolgreich ausgewildert. Heute leben einzelne Gruppen frei in mehreren Ländern. In Deutschland, Polen und Russland zum Beispiel leben wilde Herden. Nicht unbedeutend ist aber auch das Vorkommen nicht wildlebender Tiere, da das Wisent immer noch als gefährdet eingestuft wird.
Lebensweise
Ernährung
Wisente sind Pflanzenfresser. Wie schon erwähnt, gehören Wisente in die Unterfamilie der Rinder. Somit ist es wenig erstaunlich, dass Wisente Wiederkäuer sind.
Ihre Ernährung hängt von der Jahreszeit und dem Lebensraum ab. In Waldgebieten wechselt das Nahrungsangebot übers Jahr. Vom Baumrinden, jungen Knospen und Wurzeln über verschiedene Gräser-Arten bis hin zu Baum- und Feldfrüchten reicht die Palette. In offenen Landschaften und Bergregionen begrenzt sich die Ernährungsvielfalt auf verschiedenen Gras- und Seggensorten sowie krautige Pflanzen. Wisenten, die nicht wildlebend sind, ernähren sich oft von Gras und Feldfrüchten.
Fortpflanzung
Wisente leben in kleinen Verbänden zusammen, die von einer Leitkuh geführt wird. Ein Kuh kalbt einmal im Jahr. In Gefangenschaft unter Umständen auch zweimal im Jahr. Mit etwa drei Jahren ist die Kuh geschlechtsreif. Jungbullen sind meist ein Jahr früher Geschlechtsreif, können sich aber erst ab einem Alter von etwa sechs Jahren gegen ältere Bullen durchsetzen.
Zur Paarungszeit schließen sich mehrere Gruppen zur zusammen und werben um die Kühe.