Zauneidechse

Körperliche Merkmale

Bei der Zauneidechse handelt es sich um eine vergleichsweise kleingewachsene Familie unter den echten Eidechsen. Sie erreicht eine gesamte Körperlänge von bis zu 25 Zentimeter. Damit zählt sie in Mitteleuropa zu den größten vorhandenen Eidechsen.
Ihr Körperbau ist gedrungen und wirkt im Vergleich zu anderen Echsen sehr kräftig. Ihr Rücken ist gekennzeichnet von hellen Streifen, ihre Schuppen sind überwiegend hellbraun gefärbt. Nur während der Paarungszeit sind es die Menschen, die eine auffällig leuchtend grüne Färbung annehmen. Diese zeigt sich dann insbesondere durch die Flanken und die Kehle, kann sich aber auch über das ganze Gesicht hinaus und über die Pfoten ausbreiten.
Während einem Angriff oder in besonders bedrohlichen Situationen werfen Zauneidechsen einen Teil von ihrem Schwanz ab. Dieser wächst zwar später wieder nach, erreicht allerdings nicht mehr die ursprüngliche Länge und verbleibt daher wesentlich kürzer.

Verbreitung und Lebensraum

Die Zauneidechse kommt in vielen Teilen von Mittel- und Osteuropa vor, ist aber auch in Vorderasien beheimatet. Sie wählt insbesondere trockene Landschaften aus, die einen ursprünglichen Charakter innehaben.
Durch die zunehmende Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume sind sie heute immer öfter inmitten von durch Menschen besiedelte Kulturlandschaften anzutreffen. Straßenränder, Hecken, Bahndämme, Gartenanlagen und Friedhöfe zählen damit zu ihrem Habitat. Es bedarf ausreichende Versteckmöglichkeiten durch zum Beispiel Sand- oder Holzhaufen, Sträucher oder Schutt, damit sich die Zauneidechse langfristig niederlassen kann. Außerdem benötigt es hochgelegene Orte, die karg sind und gut von der Sonne erreicht werden können. Die tagaktiven Reptilien nutze solche Plätze vor allem in den Vormittagsstunden, um sich am Sonnenlicht aufzuwärmen.

Ernährung

In erster Linie zählen Insekten, wie der Speckkäfer, Falter und Heuschrecken oder Spinnen zur Hauptnahrung der Zauneidechsen. Bei Nahrungsknappheit jagen sie allerdings auch Würmer oder Schnecken.

Fortpflanzung

Die Paarung erfolgt kurz nach der Überwinterungszeit. Die Männchen sind die ersten Tiere, die aufwachen. Sie liefern sich meist mit den Weibchen erbitterte Kämpfe, bei denen jedoch kein Blut fließt. Dies ist Teil des Balzrituals.
Sobald die Paarung abgeschlossen ist, gräbt das Weibchen Erdlöcher, die zwischen fünf bis zehn Zentimeter tief sind. Dort werden bis zu 15 Eier hineingelegt. Witterungsabhängig schlüpfen die Jungtiere dann nach ungefähr 100 Tagen. Bereits an ihrem Geburtstag sind sie bräunlich gefärbt und weisen ähnliche Rückenmuster wie ihre Elterntiere auf.