Ziege

Körperliche Merkmale

Bei der Ziege handelt es sich um eine breite Gattung innerhalb der Familie der Hornträger. Von ihr stammt die domestizierte Hausziege ab, die weltweit auf Höfen gehalten wird. Auch die verschiedenen Arten der heute bekannten Steinböcke lassen sich auf die Wildziege zurückführen.
Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Tiere tragen Hörner auf ihrer Stirn. Im Gegensatz zu den Weibchen besitzen allerdings die Böcke wesentlich größere Hörner, die sie als Waffe und damit zur Verteidigung gegen potenzielle Feinde nutzen. Auch im Zuge der Balzrituale kommen die großen Hörner zum Einsatz.
Die Tiere verfügen über relativ kräftige und robuste Gliedmaßen. Ihre Hufe sind an eine kletternde Fortbewegung in hohen Gebirgslagen angepasst. Ihre gesamte Kopf-Rumpf-Länge erreicht bis zu zwei Meter, der Schwanz ist dabei zwischen zehn bis 20 Zentimeter lang, ihre Schulterhöhe beträgt bis zu 115 Zentimeter. Artabhängig variiert ihr Körpergewicht damit zwischen 25 und 150 Kilogramm. Männchen werden wesentlich schwerer als die Weibchen.
Ziegen weisen die unterschiedlichsten Fellfärbungen auf. Meist ist dieses braun oder grau, beim jahreszeitlichen Fellwechsel kommt es allerdings zu großflächigen Veränderungen. Diese betreffen dann nicht nur die Färbung, sondern können sich auch auf die Länge des Fells auswirken. Oft sind es kontrastierende Bereiche, die sich in Form von Flecken auf dem Körper der Tiere zeigen.
In ihrem Körper produzieren sie regelmäßig Milch. Täglich werden bei Bedarf zwei Liter davon über die Zitzen abgegeben. Eine vom Menschen gehaltene Ziege produziert rund 700 Liter Milch pro Jahr.

Verbreitung und Lebensraum

Ursprünglich waren die Tiere in Mittel- und Südeuropa, sowie in weiten Teilen von Vorder- und Zentralasien und im Norden Afrikas beheimatet. Aufgrund von starker Bejagung und einem massiven Lebensraumverlust sind sie in einigen Teilen dieses ursprünglich Verbreitungsgebietes bereits ausgestorben. Archäologische Funde bestätigen, dass Ziegen seit mindestens 8.000 Jahren durch den Mensch gehalten und domestiziert wurden. Damit zählen diese Tiere zu den ältesten von Menschen domestizierten Lebewesen. Während der Blütezeit der Schiffsfahrt wurden sie auf unbewohnten Inseln im Ozean ausgesetzt. So konnten die Seefahrer bei ihrer Rückfahrt stets auf Proviant zurückgreifen. Das führte unmittelbar dazu, dass die Ziege heutzutage fast weltweit verbreitet ist.
Grundsätzlich sind die Böcke Einzelgänger, während die Geißen zusammen mit ihren Nachkommen in Gruppen leben. Nur in der Paarungszeit schließen sie sich den Herden an und kämpfen dann mit anderen Böcken darum, ein Weibchen befruchten zu dürfen.

Ernährung

Ihre Nahrung hängt stets von der aktuellen Jahreszeit und dem Gebiet ab, in dem sie leben. In Regel führen die Tiere eine tagaktive Lebensweise und beginnen dann entweder im frühen Morgen oder am späten Nachmittag mit der Nahrungssuche. Als Pflanzenfresser ernähren sie sich überwiegend von Gräsern und Kräutern. Auch Büsche knabbern sie dabei regelmäßig an.

Fortpflanzung

Mit einem Alter von sechs bis acht Monaten erreicht das Männchen seine Geschlechtsreife. Die Haustiere kann sich grundsätzlich das ganze Jahr über fortpflanzen und bringt nach ihrer Tragzeit ein Jungtier zur Welt. Ziegen sind Nestflüchter und können daher schon nach wenigen Stunden laufen.