Zigeunerhuhn

Körperliche Merkmale

Das Zigeunerhuhn wird auch als Schopfhuhn bezeichnet. Ein weiterer alternativer Name des Huhns lautet Hoatzin, die wissenschaftliche Bezeichnung hingegen Opisthocomus hoazin. Es hat eine Körpergröße von etwa 60 bis 65 cm. Das Gewicht eines ausgewachsenen Vogels beträgt 700 bis 900 Gramm. Die eigentliche Verwandtschaft mit den gemeinen Hühnervögeln wird immer wieder angezweifelt, da viele Merkmale nicht übereinstimmen.
Das Gefieder besitzt eine bräunliche Grünfärbung und auf dem Rücken ist es olivfarben. Der Nacken und auf den Flügeldecken sind mit weißen Streifen durchzogen. Der gesamte Bauch Bereich, Brust und Hals, sind in einem hellen braun gefärbt. Die Schwanzfedern sind grün und schließen am Ende durch eine weiße Binde ab.
Der Vogel besitzt einen nicht sonderlich großen Kopf, mit überwiegend unbefiederten Gesicht. Die Augenfarbe ist Rot. Am Hinterkopf gibt es eine Besonderheit und auch das einzige Merkmal, um Männchen und Weibchen zu unterscheiden, und zwar eine Federhaube. Sie ist 4 bis 8 Zentimeter lang und ist bei dem Männchen etwas größer. Ansonsten haben Männchen und Weibchen das gleiche Gefieder. Bei den Jungvögeln bildet sich die Haube erst mit der Geschlechtsreife aus.
Verbreitung und Lebensraum
Der Hoatzin besiedelt bevorzugt Galeriewälder, fast in den gesamten nördlichen Teil Südamerikas. Dort lebt er in den Becken der großen Flüsse, Amazonas und Orinoco. Außerdem im Osten Kolumbiens, in Guayana, in Venezuela, in Nord und Zentral Brasilien, im Osten Perus und Ecuadors und im Nordosten Boliviens.
Lebensweise
Ernährung
Der Hoatzin ernährt sich von schwerverdaulichen Früchten und Blättern bestimmter Pflanzenarten. Um diese verdauen zu können benötigt er einen muskulösen Kopf. Dieser dient als eine Erweiterung der Speiseröhre. Im Magen selbst befinden sich sogenannte Hornleisten, welche die Blätterstücke zu einen sehr feinen Brei zerreiben können. Außerdem helfen ihm Bakterien, um die Nahrung in ihre kleinsten Bestandteile zu zerlegen. Dieser ganze Vorgang dauert in etwa 24 bis 48 Stunden, was erheblich länger ist, als bei allen andern Vögeln.
Fortpflanzung
Oftmals bilden die Paare in der Paarungszeit kleinere Gruppen von zwei bis zehn Mitgliedern. Ihre Nester bauen sie in Bäumen und Büschen, diese sollten jedoch über dem Wasser liegen. Das Weibchen legt etwa zwei bis fünf rosafarbene Eier. In den nächsten vier Wochen wechseln sich die Altvögel beim Brüten ab. Nach dem Schlüpfen werden die Nestlinge vom Kropf der Altvögel gefüttert, somit bekommen die Jungen die nötige Bakterienkultur. Wenn ein Jungvogel bedroht, oder angegriffen wird, lässt er sich einfach ins Wasser fallen und kann später mit seinen Krallen wieder in das Nest zurück klettern. Daher bauen die Singvögel ihre Nester über dem Wasser.