Zikade

Körperliche Merkmale

Das Aussehen der Zikaden ist genauso vielfältig wie die verschiedenen Gattungen. Doch gibt es auch Gemeinsamkeiten, welche alle Zikaden teilen. Sie besitzen stechend, saugende Mundwerkzeuge, welche sie an Pflanzen einsetzen. Sie zählen daher als Schnabelkäfer. Der Saugrüssel sitzt an der hinteren Kopfunterseite an. Bezeichnend für Zikaden sind die in Ruhephasen drachenförmig aufgestellten, nicht verhärteten Vorderflügel über dem Hinterleib. Die gilt auch als Unterscheidungsmerkmal zu den Wanzenarten.
Die Körperlänge beträgt in der Regel bis zu 38 mm. Die Kaiserzikade bildet eine Ausnahme und kann eine Größe bis zu 70 mm erreichen. Sie sind mit Rezeptoren ausgestattet, um die Pflanzenteile, auf denen sie sitzen, andere Lebewesen oder Luftströmungen wahr zu nehmen. Die Zikade ist dank ihrer Facettenaugen in der Lage Formen und Farben zu erkennen und unterscheiden. Das gibt die Möglichkeit, frühzeitig Verfolger zu bemerken oder gezielt Pflanzen anzufliegen.
Verbreitung und Lebensraum
Zikaden leben weltweit, in allen Lebensräumen. Von der Ostsee über Hochgebirge ist zu den Tropen und Subtropen. Von Gewässerufern bis Trockenrasen oder Wäldern. Nicht nur das Vorkommen der Wirtspflanzen, sondern auch das Mikroklima, welches die Temperatur und die klimatischen Beschaffenheiten der bodennahen Luftschichten beschreibt, sind ausschlaggebend.
Lebensweise
Ernährung
Die Zikade ernährt sich, mit Hilfe ihres Saugrüssels, quasi per Strohhalm. Sie erfolgt durch das Anstechen und Aussaugen bestimmter Pflanzenteile von speziellen Pflanzengattungen und sind auf flüssige Nahrung angewiesen. So nehmen sie deutlich mehr Zucker auf, als sie verarbeiten können. Die überschüssigen, kurzkettigen Kohlenhydrate werden von der Zikade wieder ausgeschieden. Dieser Honigtau wird meist von anderen Insekten aufgenommen.
Fortpflanzung
Zikaden pflanzen sich zweigeschlechtlich fort. Dies bedeutet, dass ein Ei befruchtet werden muss, um sich entwickeln zu können. Die mit einer Eischale umhüllten, langgestreckt-ovalen Eier besitzen eine Durchtrittsstelle für das Spermium. Die befruchteten Eier werden im Erdboden und auf Pflanzen abgelegt. Die Zikaden durchleben eine unvollständige Verwandlung, das heißt, vom Ei zur Larve, zum vollständigen Insekt, ohne sich zu verpuppen. Oft entwickeln sie sich über 5 Larvenstadien. Die Dauer der einzelnen Stadien unterscheidet sich, je nach Art der Zikade. Auch ist das Klima ein entscheidender Faktor.
Besonderes
Singzikaden sind dazu in der Lage, besonders laute Geräusche von sich zu geben, die über Distanzen von mehreren Metern bis hin zu einem Kilometer hörbar sind. Das gilt insbesondere für die in Afrika lebenden Gattungen.