Zitterspinnen sind eine Familie der Webspinnen und enthalten 80 Gattungen mit jeweils 1.506 Arten.
Es handelt sich bei diesen Spinnen um kleine und mittelgroße Spinnen mit sehr langen und auch zierlichen Beinen von bis zu 50 Millimetern. Die Farbe besteht aus unauffälligen Grau- und auch Gelbtönen, teils mit zweideutigen Zeichnungen und konturlos.
Zitterspinnen weben diffuse und unregelmäßige Raumnetze in dreidimensionaler Ausdehnung und von erheblicher Größe, durch die diese sich sehr geschickt fortbewegen und die Spinnen auch in die Lage versetzen, erheblich größere Tiere zu überwältigen.
Die Seide der Zitterspinnen ist trocken, extrem dehnbar und aufgekräuselt. Hierdurch wird es den Beutetieren meist unmöglich, sich hieraus zu befreien. Die Fluchtreaktionen führen zu einer noch stärkeren Verstrickung. Das Netz wird ständig neu gebaut und kann sich mit denen der Artgenossen überschneiden.
Verbreitung und Lebensraum
Zitterspinnen sind weltweit verbreitet, die meisten Arten bevölkern die Primärwälder der subtropischen und tropischen Regionen. Einige Spinnenvertreter finden sich auch in Höhlen und in felsigen Umgebungen.
In Österreich, Deutschland und der Schweiz sind bisher vier Gattungen mit je fünf Arten nachgewiesen. Allerdings doch ist die Verbreitung unübersichtlich und Zonobiome sind hingegen wesentlich artenreicher. Im deutschsprachigen Raum sind Zitterspinnen beheimatet und aus dem Osten des Mittelmeerraums eingewandert. Auch in küstennahen Regionen Europas fehlen sie nahezu gänzlich. In Belgien werden sie durch die pantropischen Arten ersetzt und in West- oder Südeuropa von den Zitterspinnen aus dem westlichen Mittelmeerraum abgelöst.
Lebensweise
Ernährung
Die Zitterspinne ernährt sich zumeist von kleineren Tieren wie Mücken, Fliegen oder Kellerasseln, nur bei anhaltendem Nahrungsmangel von Artgenossen. Die Spinne kann durch ihre Fangtechnik auch die großen Winkelspinnen überwältigen. Das Netz der Spinne ist ein Gewebe und weist nicht-klebrige Fäden auf, die sehr elastisch und dauerhaft wirken. Hat die Zitterspinne durch die Erschütterungen im Netz ihre Beute wahrgenommen, läuft sie auf sie zu und webt diese mit Fesselfäden ein.
Fortpflanzung
Die Männchen der Zitterspinne sehr leicht an den großen Pedipalpen zu erkennen. In ihrem am Ende verdickten Kiefertaster befinden sich die auch männlichen Kopulationsorgane.
Da Zitterspinnen das ganze Jahr über fortpflanzungsfähig sind, ist es wahrscheinlich, dass früher oder später das Weibchen entdeckt wird, das in den Cheliceren eine Sammlung mit Eiern hält. Da der Kokon nicht durchsichtig ist, ist es leicht die Eier hierin zu zählen. Etwa 20 Stück sind hier zu erwarten. Nach einigen Tagen dann gesehen werden, wie sich in den stark durchsichtigen Eiern die jungen Spinnen entwickeln. Sind diese dann geschlüpft, wirkt das Netz ihres Muttertiers so, als hätte sich eine Menge an Beutetieren hierin verfangen.